Montag 8.5.23

Montag 8.5.23

Kalenderblatt Montag, 8. Mai 2023


Zitat des Tages: „Es kann passieren, was will. Es gibt immer einen, der es kommen sah.“ Fernandel (1903-1971)

8.5.1945: Zweiter Weltkrieg: Die bedingungslose Kapitulation
vogel-0127.gif von 123gif.deAm späten Abend des 8. Mai 1945 tritt die Gesamtkapitulation der deutschen Wehrmacht in Kraft, die das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa endgültig besiegelt. Bereits am Vortag wurde die erste Kapitulationsurkunde von Generaloberst Alfred Jodl im Hauptquartier der Alliierten im französischen Reims unterzeichnet, am Tag darauf setzt Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel in Berlin-Karlshorst seine Unterschrift auf ein weiteres Dokument. Damit endet die Schreckensherrschaft des NS-Regimes, die schätzungsweise 35 bis 40 Millionen Menschen in Europa das Leben gekostet hat.


Mehr Details:
Gerne hätte das deutsche Oberkommando die Kapitulationsverhandlungen noch um ein paar Tage hinausgezögert, um Hunderttausenden von Soldaten die Kriegsgefangenschaft in Russland zu ersparen. US-Oberbefehlshaber Dwight D. Eisenhower aber verweigerte sich am 6. Mai einer erneuten Fristverlängerung und stellte ein Ultimatum von nur wenigen Stunden. Alfred Jodl, Generaloberst der Heeresleitung, sandte daraufhin das folgende Telegramm an den von Hitler testamentarisch bestimmten Nachfolger, Großadmiral Karl Dönitz: „General Eisenhower besteht darauf, dass wir heute noch unterschreiben. Andernfalls werden die alliierten Fronten auch gegenüber denjenigen Personen geschlossen werden, die sich einzeln zu ergeben versuchen, und alle Verhandlungen abgebrochen. Ich sehe keinen anderen Ausweg als Chaos oder Unterzeichnung.“
Der Großadmiral entschied sich für die Unterzeichnung. Am 7. Mai verkündete Radio Flensburg, dass auf Befehl von Dönitz das deutsche Oberkommando die bedingungslose Kapitulation aller Truppen erklärt habe. Alfred Jodl kam die Aufgabe zu, im Hauptquartier der Alliierten in Reims die Kapitulationsurkunde zu unterzeichnen. Dann verleiht er auf englisch seiner Hoffnung Ausdruck, „die Siegermächte, denen das deutsche Volk auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist, mögen in dieser Stunde Großmut walten lassen“. Das eisige Schweigen, das ihm von den Alliierten entgegenschlug, wurde einzig vom britischen Premierminister Winston Churchill durchbrochen. Sinngemäß erwiderte Churchill, dass es nichts nütze, Hitler besiegt zu haben, wenn dasselbe unter einem anderen Namen und einem anderen Gewand über Europa herrsche.
Mit Jodls Unterzeichnung gaben sich die alliierten Mächte nicht zufrieden; am 8. Mai setzte Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel im sowjetischen Hauptquartier Berlin-Karlshorst seine Unterschrift unter eine weitere Urkunde. Um 23.01 Uhr des 8. Mai trat die Gesamtkapitulation in Kraft. Großadmiral Dönitz wandte sich in einer Rundfunkansprache ans deutsche Volk: „Die Grundlagen, auf denen sich das deutsche Reich aufbaute, sind zerborsten.“
In seiner Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes sagte der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker: „Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Niemand wird um dieser Befreiung willen vergessen, welche schweren Leiden für viele Menschen mit dem 8. Mai begannen und danach folgten […]“.
Gedenktage:
1980: In Belgrad wird heute der vor vier Tagen verstorbene Staatspräsident Josip Tito zu Grabe getragen. Am Rande der Trauerfeierlichkeiten für den 87-jährigen General kommt es auch zu einer Begegnung des westdeutschen Kanzlers Helmut Schmidt und dem DDR-Regierungschef Erich Honecker.
1978: Gemeinsam mit seinem Bergkameraden Peter Habeler erklimmt der Südtiroler Bergsteiger Reinhold Messner den 8.846 m hohen Mount Everest im Ost-Himalaya. Die Besteigung des höchsten Bergmassivs der Welt gelingt den beiden erstmals ohne Sauerstoffgerät.
1974: Die deutsch-deutschen Beziehungen erfahren heute auf sportlicher Ebene eine weitere Intensivierung: Der Deutsche Sportbund (DSB) der Bundesrepublik und der Deutsche Turn- und Sportbund (DTSB) einigen sich auf die künftige Zusammenarbeit.
1902: Auf der Karibikinsel Martinique ereignet sich einer der heftigsten Vulkanausbrüche des Jahrhunderts. Der Feuer und Lava speiende Mont Pelée macht Hunderttausende Bewohner obdachlos und fordert rund 40.000 Menschenopfer.
1886: In Atlanta/Georgia schlägt die Geburtsstunde von Coca-Cola: Dort erfindet der Apotheker John Pemperton eine Mixtur aus dem Extrakt der Colanuss, Cocablättern, Koffein, Zucker, Wasser und weiteren Substanzen, die bis heute geheim gehalten werden.
1429: Das 18-jährige Bauernmädchen Jeanne d’Arc, besser bekannt als die „Jungfrau von Orleans“, kämpft an der Spitze eines französischen Heeres gegen die englischen Belagerer und befreit ihre Heimatstadt Orleans.
Geburtstage:
1975: Enrique Iglesias; spanischer Popsänger. Der Sohn des Sängers und Exfußball-Stars Julio Iglesias lebt seit der Scheidung der Eltern in Miami (Hits: „Hero“, „Be With You“). Zu sehen war der „Latin Lover“ auch auf der Kinoleinwand („Once Upon A Time In Mexico“) und sang im Duett mit Lionel Ritchie den Song „To Love A Woman“.
1906: Roberto Rossellini († 3.6.1977); italienischer Regisseur und neorealistischer Wegbereiter des italienischen Films („Stromboli“, „Rom – offene Stadt“). Seine Beziehung zu der noch nicht geschiedenen Schauspielerin Ingrid Bergman, die er später heiratete, löste seinerzeit im erzkonservativen Italien einen Skandal aus. Aus der Ehe mit der Schwedin stammen Tochter Isabella und Sohn Roberto.
1903: Fernandel, eigentlich Fernand Joseph Désiré Contandin († 26.2.1971); französischer Schauspieler, schon wegen seines unverwechselbaren Aussehens prädestiniert fürs komische Fach. Obwohl er auch in ernste Rollen schlüpfen konnte, bringt man ihn doch meist mit seiner Paradedarstellung des schlitzohrigen Priesters in der Filmreihe „Don Camillo und Peppone“ in Verbindung.
1884: Harry Spencer Truman († 26.12.1972); US-amerikanischer Politiker. Der Demokrat war von 1945 bis 1953 Präsident der Vereinigten Staaten; in seine Amtszeit fielen der Abwurf der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki sowie der Beginn des „Kalten Krieges“.
1828: Henri Dunant († 30.10.1910); schweizerischer Philanthrop, den seine schrecklichen Kriegserlebnisse dazu motivierten, 1863 das Internationale Rote Kreuz zu gründen. Ein Jahr später setzte er die Genfer Konventionen durch, die den Schutz verwundeter und gefangener Soldaten zum Inhalt haben.
Copyright Rosmarie Elsner

Tags: