Sonntag 7.5.23

Sonntag 7.5.23
Kalenderblatt Sonntag, 7. Mai 2023
 

Zitat des Tages: „Gewohnheit ist der große Führer im Menschenleben.“ David Hume (1711-1776)


katze-0100.gif von 123gif.de Download & Grußkartenversand7.5.1907: Hagenbeck: Der erste Tierpark ohne Gitter
Für den Hamburger Tierhändler und Zirkusunternehmer Carl Hagenbeck erfüllt sich heute der lang gehegte Traum von einem Freigehege für Tiere. In Hamburg-Stellingen eröffnet er auf einem 27 Hektar großen Areal einen Tierpark, der zum weltweiten Vorbild für alle späteren Zoologischen Gärten wird.



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Tierparkähnliche Anlagen gab es zu dieser Zeit auch anderswo in Europa, bei Carl Hagenbeck aber waren die Tiere erstmals nach Arten und ohne sichtbare Gitter untergebracht. Bis auf dem von Architekten, Ingenieuren und Landschaftsgärtnern gestalteten Gelände jedoch Raubtiere, Elefanten und Giraffen sich tummeln konnten, war es ein weiter Weg.
Die Erfolgsgeschichte des renommierten Tierparks begann mit sechs Seehunden, die Nordseefischer 1848 in die Hansestadt mitbrachten. Carl Hagenbeck war damals ein vierjähriger Steppke, aber sein Vater Gottfried Clas Carl, ein Fischhändler, stellte die possierlichen Tiere zur Freude vieler Besucher auf dem Hamburger Fischmarkt zur Schau.
Der junge Carl beschloss Tierhändler zu werden. Als Zwanzigjähriger brachte er von einer seiner Reisen einen Ameisenbären in die Hansestadt, den er in seiner Handlungs-Menagerie am Spielbudenplatz an einen gewissen Alfred Brehm, der später mit „Brehms Tierleben“ bekannt wurde, verkaufte. Als der Handel nicht mehr so gut lief, lenkte er seine Aufmerksamkeit auf exotische Tierarten und gründete am Neuen Pferdemarkt „Carl Hagenbecks Thierpark“ und darüber hinaus als zweites Standbein ein Zirkusunternehmen. Sein großer Traum blieb aber ein Freigehege, um darin seine Idee von einer „zahmen Dressur“ zu realisieren.
Der Traum von einer gitterlosen Parklandschaft für Tiere, mit einer künstlich angelegten Landschaft aus Bergen und Seen, die in etwa der natürlichen Umgebung entspricht, wurde an jenem 7. Mai wahr. Besucher eilten scharenweise nach Stellingen, um aus nächster Nähe die Tiere zu sehen, die durch kaum sichtbare Gräben von ihnen getrennt lebten. Hagenbecks Zoo wurde in der ganzen Welt berühmt und von etlichen gekrönten Staatsoberhäuptern aus aller Welt besucht. 1913 komponierte der Hanseate Jean Gilbert sogar ein Lied über den populären Zoo: „Geh’n wir mal zu Hagenbeck“. Auf die vielen Ehrungen, mit denen der Gründer überhäuft wurde, legte er keinen Wert und reagierte darauf mit dem typischen Ausspruch: „Ick bün Corl Hogenbeck und dat geneugt mi.“
Der heute nach wie vor im Familienbesitz befindliche Tierpark, der im Zweiten Weltkrieg schweren Zerstörungen ausgesetzt war, wurde 1997 unter Denkmalschutz gestellt.
Gedenktage:
1957: In Hannover wird bei einer Büromaschinen-Ausstellung die erste elektrische Schreibmaschine vorgestellt. Der Innovation werden jedoch wenige Zukunftschancen eingeräumt, da die meisten Messebesucher die Arbeit mit diesem „neumodischen“ Gerät als zu zeitaufwendig empfinden.
1948: Den Haag: Heute findet der erste „Europakongress“ der Nachkriegsgeschichte statt. Das von Ehrenpräsident Winston Churchill eröffnete Forum, das dafür plädiert, Europa neben den USA und der UdSSR als drittes Äquivalent zu etablieren, spricht sich unter anderem für den Wegfall der Zollschranken in Europa auf.
1925: Das von Oskar von Miller im Jahr 1903 gegründete Deutsche Museum in München erhält auf der Museumsinsel sein Ausstellungszentrum. Auf dem 50.000 qm großen Areal wird seither eindrucksvoll die Entwicklung der Naturwissenschaften und Technik dargestellt.
1915: Der britische Passagierdampfer „Lusitania“, der während des Ersten Weltkriegs als Hilfskreuzer vorgesehen war und Kriegsmaterial geladen hatte, wird vom deutschen U-Boot „U 20“ versenkt. Dabei finden 1.198 Reisende den Tod. Da sich unter den Opfern auch 128 US-Bürger befinden, reagiert Präsident Wilson mit einer Protestnote.
1866: Eine kugelsichere Weste rettet dem preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck in Berlin das Leben. Ein Tübinger Student, der nach dem Attentat Selbstmord verübt, hatte Unter den Linden mehrere Revolverschüsse auf den Politiker abgegeben.
Geburtstage:
1942: Gerhard Polt; bayerischer Kabarettist. Ob auf der Bühne, auf CD, im Fernsehen oder im Film („Kehraus“, 1986 und „Man spricht deutsch“, 1987), stets sind es die Spießer und Kleinbürger, die im Zentrum seines beißenden Spottes stehen. Nur die wenigsten wissen, dass Polt vor seiner Künstlerkarriere nordische Sprachen studiert hat und als Dolmetscher und Sprachlehrer tätig war.
1919: Eva Maria Duarte, besser bekannt als Evita Perón († 26.7.1952); vom Volk heute noch verehrte argentinische Politikerin, deren schillerndes Leben während der Präsidentenzeit ihres Mannes Juan Domingo in nahezu jeder Version vorliegt: als Buch, Film oder Musical. Zuletzt kämpfte Popdiva Madonna darum, den Filmpart spielen zu dürfen.
1901: Gary Cooper, eigentlich Frank James C. († 13.5.1961); US-amerikanischer Schauspieler. Für Cineasten ist sein Namen ist untrennbar verbunden mit dem Kultwestern „High Noon – 12 Uhr mittags“. Eine eindrucksvolle Performance gab er auch in der Hemingway-Verfilmung „Wem die Stunde schlägt“.
1840: Peter Iljitsch Tschaikowski († 6.11.1893); bedeutender russischer Komponist, der mit seinen Werken „Schwanensee“ und „Der Nussknacker“ auch die große russische Ballett-Tradition begründete. Darüber hinaus schrieb er Opern („Eugen Onegin“) und Sinfonien, darunter die. „Pathétique“.
1711: David Hume († 25.8.1776); schottischer Philosoph und Historiker. Der Begründer des modernen Positivismus wandte die Methoden der Naturwissenschaften auf die Philosophie an und definierte das Wissen als die Summe von Erfahrungen, die vom Verstand nur umgesetzt werden müssen.
Copyright Rosmarie Elsner

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