Donnerstag 7.3.24

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Kalenderblatt Donnerstag, 7. März 2024


blume-0443.gif von 123gif.deZitat des Tages: „Lächeln ist das Kleingeld des Glücks“ Heinz Rühmann (1902-1994)

7.3.1946: Gründungstag der Freien Deutschen Jugend
In der sowjetischen Besatzungszone (SBZ), der späteren DDR, formiert sich heute unter dem Begriff „Freie Deutsche Jugend“ (FDJ) ein einheitlicher Jugendverband. Ziel der Vereinigung ist die ideologische und militärische Erziehung der Heranwachsenden einschließlich Freizeitgestaltung unter der Prämisse, „gemeinsam mit allen antifaschistischen Kräften eine Einheitsfront gegen Faschismus und Nationalismus zu bilden“.



Mehr Details:
Vorsitzender der Massenorganisation ist der 33-jährige Erich Honecker. Die Überparteilichkeit der Jugendorganisation liegt Honecker besonders am Herzen, wie dieser anlässlich des I. Parlaments in Brandenburg an der Havel im Frühsommer 1946 vor Funktionären und Mitgliedern betont.
Honecker ist bereits seit seinem 22. Lebensjahr Mitglied des Zentralkomitees des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands und bringt eine Menge Erfahrung in der Jugendarbeit mit. Zuletzt hatte er als Jugendsekretär am Aufbau der Antifaschistischen Jugendausschüsse mitgewirkt, aus denen schließlich die in Ost-Berlin gegründete FDJ hervorging. In dieser Einheitsorganisation, die immer stärker kommunistischen Einflüssen unterliegt, werden alle Jugendlichen ab 14 Jahren erfasst; um die sechs- bis 14-jährigen Kinder kümmert sich eine nach dem USPD-Politiker Ernst Thälmann benannte Organisation. Nichtkommunistische Einflüsse werden dabei so gut wie möglich zurückgedrängt.
Rigoros untersagt der übergreifende Verband andere Jugendorganisationen wie Sportverbände, kirchliche oder gewerkschaftliche Vereinigungen und erklärt sich in der SBZ zur alleinigen Instanz für Freizeitgestaltung, sportliche Aktivitäten und vormilitärische Ausbildung („Die FDJ ist aktiver Helfer und Kampfreserve der SED“). Darüber hinaus übt er maßgeblich Einfluss auf das Schul- und Erziehungswesen aus. Nicht zuletzt bedient sich der Staat der Jugendorganisation zur Rekrutierung künftigen sozialistisch geschulten Führungsnachwuchses. Wo sonst ließe sich der kontinuierliche Bedarf der Partei an qualifizierten Funktionären so hervorragend decken wie in dieser Organisation? Allein in den Jahren 1948 bis 1949 werden rund 3.000 Funktionäre aus den Reihen der FDJ hervorgehen.
So blieb die „freie“ Deutsche Jugend auch zu DDR-Zeiten (ab Oktober 1949) ein beherrschendes sozialistisches Masseninstrument und verfügte zuweilen über bis zu zwei Millionen Mitglieder.
Gedenktage:
1945: Weil der Versuch deutscher Soldaten, die Ludendorff-Eisenbahnbrücke bei Remagen zu sprengen, missglückt, können die Alliierten rasch in das Rückzugsgebiet der deutschen Truppen vordringen. Die Eroberung der Brücke über den Rhein bildet die Vorlage zum Hollywood-Klassiker „Die Brücke von Remagen“; eine dort angeblich stattgefundene Schlacht ist jedoch ein Gerücht.
1927: In Frankfurt am Main wird erstmals der vom Magistrat gestiftete Goethe-Preis verliehen. Er soll künftig an Persönlichkeiten gehen, „die mit ihrem Schaffen bereits zur Geltung gelangt sind und deren schöpferisches Wirken einer dem Andenken Goethes gewidmeten Ehrung würdig ist“. Die bis 1960 mit 10.000 Mark dotierte Auszeichnung erhält als Erster der rheinische Dichter Stefan George.
1914: Unter dem Titel „Dubliners“ veröffentlicht der irische und derzeit in Italien lebende Dichter James Joyce sein erstes Prosawerk. Der Sammelband umfasst 15 Erzählungen, in deren Mittelpunkt die geistig-moralische Lähmung Dublins um die Jahrhundertwende steht.
1793: In Washington, der späteren Hauptstadt der Vereinigten Staaten, wird der Grundstein zum Capitol, dem künftigen Sitz des US-Kongresses und Senats, gelegt. Erst 70 Jahre später erhält die Kuppel als krönenden Abschluss eine Freiheitsstatue im Kleinformat.
1138: Die Wahl von Konrad III. zum neuen König leitet die Ära der Staufer im römisch-deutschen Reich ein. Seine Blütezeit wird das Herrschergeschlecht unter Friedrich I. „Barbarossa“ erleben; mit der Enthauptung des letzten Staufers, des 16-jährigen Konradin, im Oktober 1268 in Neapel wird es aussterben.
Geburtstage:
1960: Ivan Lendl; tschechoslowakischer Tennisspieler mit US-Staatsangehörigkeit. In den 1980er-Jahren zählte er zu den ganz Großen auf dem Court (darunter acht Finalteilnahmen bei den US-Open). Seinen Traum vom Einzug ins Wimbledon-Finale musste der Gewinner vieler Masters-Turniere und anderer Meisterschaften 1992 endgültig begraben. 1994 beendete Lendl seine aktive Tenniskarriere und widmete sich fortan dem Golfsport.
1940: Rudi Dutschke († 24.12.1979); deutscher Soziologe. Auf den intellektuellen Wortführer der 68er-Protestbewegung und Vorsitzenden des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes wurde am 11. April 1968 in West-Berlin ein Attentat verübt, an dessen Spätfolgen er am Heiligen Abend 1979 starb.
1933: Hannelore Kohl († 5.7.2001), eigentlich H. Renner; deutsche Diplom-Dolmetscherin und Ehefrau des Ex-Bundeskanzlers Helmut Kohl. Wegen einer unheilbaren Lichtkrankheit schied sie im Juli 2001 aus dem Leben. Die gebürtige Berlinerin, die ihren Mann als 15-Jährige in der Tanzstunde kennen lernte, engagierte sich bis zu ihrem Tod für Unfallopfer in einer von ihr ins Leben gerufenen Stiftung.
1902: Heinz Rühmann († 3.10.1994); deutscher Schauspieler, der im Laufe seines langen Lebens zum anerkannten Repräsentanten deutscher Schauspielkunst wurde. War er in jungen Jahren vor allem als Komödiant („Feuerzangenbowle“, „Quax, der Bruchpilot“) erfolgreich, beeindruckte er in späteren Jahren durch Charakterrollen, unter anderem als „Der Hauptmann von Köpenick“.
1875: Maurice Ravel († 28.12.1937); französischer Komponist. Sein „Bolero“ erzielte als eines der ersten klassischen Werke auch bei Anhängern der modernen Musik hohe Verkaufszahlen. Schuld daran waren die britischen Olympiasieger Christopher Dean/Jayne Torville, die 1980 zu den Klängen des „Bolero“ Eistanzgeschichte schrieben.
Copyright Rosmarie Elsner

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