Kalenderblatt Freitag, 5. August 2022
Zitat des Tages: „Man sollte Ehrgeiz besitzen, ohne von ihm besessen zu sein.“ John Huston (1906-1987)
5.8.1962: Abschied von Marilyn Monroe
Am Abend des 5. August 1962 wird die 36-jährige Schauspielerin Marilyn Monroe in ihrem Haus in Brentwood aufgefunden, nachdem sie zuvor eine Überdosis Schlaftabletten geschluckt haben soll. Doch ist immer noch nicht einwandfrei erwiesen, dass es sich beim Tod der berühmten Hollywood-Diva tatsächlich um Selbstmord gehandelt hat. Die Gerüchte, dass es sich um Mord gehandelt haben könnte, halten sich bis heute hartnäckig.
Mehr Details:
Tatsächlich gibt es viele Ungereimtheiten im Zusammenhang mit dem Tod der Norma Jean Baker, wie die umschwärmte Blondine mit bürgerlichem Namen hieß: unterschiedliche Zeugenaussagen, verschwundene Tonbandaufnahmen von abgehörten Telefonaten, selbst die Angaben über den Zeitpunkt ihres Todes sind abweichend. Am belastendsten aber war die Aussage eines jungen Ambulanzhelfers, der im Haus des Hollywoodstars mitangesehen haben will, wie ein ihm unbekannter Notarzt der noch atmenden Schauspielerin eine tödliche Spritze verabreichte. Mehrmals erklärte James Hall vor Polizei und Öffentlichkeit, dass er der felsenfesten Überzeugung sei, Marilyn Monroe sei ermordet worden. Der „große Unbekannte“ stellte sich schließlich als Ralph Greenson und Psychiater der Monroe heraus; er führte einen langwierigen Prozess, um sich von dem schrecklichen Verdacht reinzuwaschen.
„Hollywood ist ein Ort, wo sie dir 50.000 Dollar für einen Kuss und 50 Cent für deine Seele zahlen“ – ein Ausspruch der platinblonden Filmgöttin, der für ihr Leben typisch war. Doch waren es nicht nur Studiobosse ihrer Filmgesellschaft 20th Century-Fox, Regisseure und Schauspieler, die das Leben des einstigen Pin-up-Girls bestimmten. So sagte man der dreimal geschiedenen und psychisch labilen Diva auch Affären mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens nach: Der Name der Kennedy-Brüder John F. (privat „Jack“ genannt) und Robert fiel dabei am häufigsten. Kurz und stürmisch soll die Liaison mit dem Präsidenten gewesen sein; zärtlich und verliebt hingegen mit dem jüngeren Bruder Bobby, dem US-Justizminister, beide ehrbare Familienväter. Gerüchte kursierten, dass bei den kleinen intimen „dates“ auch Staatsgeheimnisse ausgeplaudert worden seien. Und es soll eine Reihe von Tonbändern existiert haben, auf denen das FBI die Treffen zwischen JFK und Marilyn aus Gründen der „nationalen Sicherheit“ ungekürzt mitgeschnitten hat. Die aber sind seither verschwunden.
Dass der verführerischen Schauspielerin mit den üppigen Kurven der Ruf des naiven blonden Dummchens anhaftete, der mit den meisten ihrer Filme („Manche mögen’s heiß“, „Let’s make love“) noch geschürt wurde, passte ebenfalls nicht ins bis dahin makellose Bild des mächtigen Kennedy-Clans. Viele Außenstehende sahen darin einen verhängnisvollen Konflikt, der mit zum Tod des Stars geführt haben könnte.
Gedenktage:
1994: Die katastrophale Wirtschaftslage in Kuba führt in der Hauptstadt Havanna zu schweren Straßenschlachten zwischen Demonstranten und Polizeikräften. Weil sich die Lebensmittelknappheit immer mehr zuspitzt, verlassen Tausende von Bootsflüchtlingen die Insel, um im benachbarten Florida um Asyl zu ersuchen.
1969: Die bayerische Staatsregierung gibt „grünes Licht“ für den Bau eines Großflughafens, der im Erdinger Moos, im Norden Münchens, entstehen und den zu klein gewordenen und überdies zu nahe am Stadtgebiet gebauten Flughafen München-Riem ersetzen soll. Für das Bauvorhaben werden etwa 1,4 Mrd. Mark veranschlagt.
1963: Ein heute zwischen der UdSSR, den USA und Großbritannien ausgehandeltes Abkommen untersagt künftig Kernwaffenversuche in der Atmosphäre, unter Wasser und im All. Bei der Öffentlichkeit stößt der Atomteststopp und ein von den Politikern in Aussicht gestelltes Ende des Wettrüstens auf breite Zustimmung.
1958: Das mit Kernreaktorantrieb versehene amerikanische Unterseeboot „Nautilus“ kehrt von seiner fünftägigen Unterquerung der arktischen Eiskappe, bei der es auch den geographischen Nordpol passierte, zurück. US-Präsident Dwight D. Eisenhower würdigt die Pioniertat der Besatzung.
1908: Pech für Luftfahrtpionier Graf Ferdinand von Zeppelin: Bei einem heftigen Unwetter in Echterdingen bei Stuttgart fängt sein Luftschiff „LZ 4“ Feuer und geht in Flammen auf. Der Verlust führt dazu, dass der Konstrukteur aus Friedrichshafen sein gesamtes Vermögen verliert.
1858: Im zweiten Anlauf gelingt es, die erste Telegrafenverbindung zwischen England und Amerika fertig zu stellen und in Betrieb zu nehmen. Dazu wurde ein 3.745 km langes Kabel in 3.500 m Meerestiefe durch den Atlantik verlegt. Zwei Tage später wird das erste Telegramm aufgegeben, in dem das Vorhaben gepriesen wird. Zu diesem Zeitpunkt ahnt noch niemand, dass die Kabelverbindung nur drei Wochen funktionieren wird.
Geburtstage:
1935: Michael Ballhaus; deutscher Kameramann. Er zählt zu einem der wenigen in seinem Genre, die den Sprung ins amerikanische Filmgeschäft geschafft haben. Fruchtbar war nicht nur seine Zusammenarbeit mit Regisseur Rainer Werner Fassbinder („Bolwieser“), sondern auch die mit US-Starregisseur Martin Scorcese („Die Farbe des Geldes“); seither stand er bei zahlreichen Kassenschlagern hinter der Kamera und war bisher dreimal für den Oscar nominiert.
1930: Neil Armstrong; US-amerikanischer Astronaut. Auf den Tag genau vor 40 Jahren, am 20. Juli 1969 um 21.17 Uhr MEZ, setzte die Landfähre „Eagle“ des Raumschiffs „Apollo 11“ auf dem Mond auf, knapp sieben Stunden später betrat Kommandant Armstrong vor seinem Kollegen Edwin Aldrin als erster Mensch die Mondoberfläche. Live dabei waren via Satellit mehr als 500 Millionen Menschen rund um den Globus.
1911: Robert Taylor († 8.6.1969), eigentlich Spangler Arlington Brugh; US-amerikanischer Schauspieler. Revolverhelden und Abenteurern, Rittern, Detektiven und charmanten Ehemännern verlieh Taylor, in erster Ehe mit Barbara Stanwyck verheiratet, auf der Leinwand ein unverwechselbares Profil. Bekannte Filme: „Billy the Kid“ und Ritter „Ivanhoe“.
1906: John Huston († 28.8.1997); US-amerikanischer Schauspieler und oscargekrönter Regisseur. Bereits mit seinem Debütfilm „Der Malteserfalke“, der auch Darsteller Humphrey Bogart zu einer steilen Karriere verhalf, machte er sich 1941 als Regisseur einen Namen. Lang ist die Liste der Filme und Stars, die Huston zu Weltruhm führte: u.a. „African Queen“ und „Nicht gesellschaftsfähig“ mit Marilyn Monroe und Clark Gable in den Hauptrollen.
1802: Nils Hendrik Abel († 6.4.1829); norwegischer Mathematiker. Der Begründer der Integraltheorie algebraischer Funktionen machte seinen Kollegen das wissenschaftliche Leben leichter, denn er bewies, dass Gleichungen fünften und höheren Grades nicht zu lösen sind.
Copyright Rosmarie Elsner