Sonntag 5.11.23

Sonntag 5.11.23

Kalenderblatt Sonntag, 5. November 2023

Zitat des Tages: „Eigentum ist kein Fetisch, sondern legitimierte und vererbbare Räuberei.“ Rudolf Augstein (1923-2002)

5.11.1605: Verschwörer Guy Fawkes: Pulver verschossen!
feuer-0090.gif von 123gif.de Download & GrußkartenversandIn England scheitert am 5. November 1605 die von Anhängern der unterdrückten katholischen Kirche angezettelte „Pulververschwörung“, bei der der verhasste König James I. anlässlich der Parlamentseröffnung in die Luft gejagt werden sollte. Rädelsführer Guy Fawkes wird auf frischer Tat dabei ertappt, wie er im Keller des Parlamentsgebäudes 36 Pulverfässer versteckt und die Zündholzer schon griffbereit hat.


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Doch der „Gunpowder Plot“ kann vereitelt werden, weil die Gegenpartei Wind von der Aktion bekam und im wahrsten Sinne des Wortes Lunte gerochen hatte. Einem der insgesamt 13 Verschwörer war die ganze Angelegenheit zu brenzlig geworden, und deshalb hatte er dem Oberhaus, dem „House of Lords“, eine anonyme Warnung zukommen lassen.
Dabei war der englische Monarch an der geheimen Verschwörung gegen ihn alles andere als unschuldig. Bei seinem Amtsantritt hatte die katholische Minderheit im Lande alle Hoffnungen auf den Nachfolger Elisabeths I. gesetzt und erwartet, er würde Lockerungen der antikatholischen Regelungen herbeiführen. Stattdessen verschärfte der protestantische Regent die Gesetze noch und ließ so die Hoffnung der Katholiken schwinden.
Die Verschwörer, die mit einem erfolgreichen Mordanschlag dem Katholizismus im Lande wieder zur Oberhand verhelfen wollten, hatten alles sorgfältig geplant. Bereits im Mai 1604 gründete Robert Catesby den „Gunpowder Plot“. Hilfreich waren die militärischen Erfahrungen von Guy Fawkes, einem Söldner im Dienste der spanischen Armee. Zunächst gruben die Kollaborateure einen Stollen ins Parlamentsgebäude, ein Vorhaben, das sich jedoch als zu kompliziert erwies. Im nächsten Versuch fanden sie in einem Keller direkt unter dem Parlamentsgebäude den geeigneten Platz, um eine Sprengladung zu deponieren. Doch befand sich unter ihnen ein Verräter, der Lord Monteagle, einem Mitglied des Oberhauses, eine anonyme Warnung zukommen ließ. Zwei Tage vor der Eröffnung des Parlaments wurde das Kellergewölbe inspiziert und Guy Fawkes beim Anbringen der Sprengladung überrascht.
Anführer Guy Fawkes und seine Mitstreiter kostete die Verschwörung gegen den König Kopf und Kragen. Unter Folter gab Fawkes die Namen seiner Gefährten preis. Im Namen der römisch-katholischen Kirche traten die Verräter am 31. Januar 1606 unter den Augen der Öffentlichkeit den Weg zum Galgen an.
In England wird der Guy-Fawkes-Day traditionell am 5. November mit Feuerwerk, Pauken und Trompeten gefeiert. Aus allerlei Stoffresten und Lumpen basteln die Kinder Puppen, die in der Nacht angezündet werden – begleitet von dem Lied „Remember, remember, the 5th of November“.
Gedenktage:
1994: Im Alter von 45 Jahren tritt der amerikanische Schwergewichts-Boxer und ehemalige WM-Champ von 1973/74 George Foreman noch einmal in den Ring. In Las Vegas besiegt der „Grufti“, der zwischenzeitlich eine Laufbahn als Baptistenprediger eingeschlagen hat, seinen um 19 Jahre jüngeren Gegner Michael Moorer und knockt ihn nach allen Regeln der Kunst aus.
1930: Vom schweizerischen Teil des Bodensees startet das von den deutschen Dornier-Werken konstruierte zwölfmotorige Riesenflugzeug „Do X“ nach New York. Nach einem Zwischenstopp in Amsterdam tritt das größte Flugboot der Welt, das im Juli 1929 seinen Jungfernflug absolviert hatte und speziell für den Langstreckeneinsatz konzipiert wurde, die Reise nach Übersee an.
1929: Mutiger Selbstversuch: Im Dienste der Wissenschaft führt der deutsche Arzt Werner Forßmann eine selbstentwickelte Sonde in die Armvene ein und schiebt sie mit Kontrolle durch ein Röntgengerät bis in die Herzkammer vor. Mit dem ersten Herzkatheter beweist er, dass sich mit Hilfe dieses Instruments Untersuchungen am Herzen zur Erkennung von Erkrankungen durchführen lassen. Sein Verdienst wird 1956 mit dem Nobelpreis belohnt.
1922: In seinem niederländischen Exil Doorn schließt der 63-jährige ehemalige deutsche Kaiser Wilhelm II. noch einmal den Bund fürs Leben. Nur ein Jahr nach dem Tod seiner ersten Frau Auguste Viktoria heiratet er die verwitwete Prinzessin Hermine von Schönaich-Carolath, die 28 Jahre jünger ist als der Ex-Monarch.
1906: Mit der polnisch-französischen Physikerin Marie Curie (39) erhält die Pariser Universität Sorbonne ihre erste weibliche – außerordentliche – Professorin. Drei Jahre zuvor war die renommierte Wissenschaftlerin für ihre Arbeiten über die Uranstrahlung mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet worden.
Geburtstage:
1942: Art Garfunkel; US-amerikanischer Musiker und bis 1975 eine Hälfte des erfolgreichen Pop-Duos „Simon and Garfunkel“. Dann trennten sich die Wege der beiden Künstler, die sich schon aus dem College kannten, da Art eine Karriere als Schauspieler vorschwebte. Abgesehen von einigen Rollen (u.a. in „Catch 22“) wurde nichts aus der Filmkarriere, dafür gelang ihm mit „Bright Eyes“ 1979 ein Riesenhit als Solist.
1940: Elke Sommer, eigentlich E. Schletz; deutsche Schauspielerin und Malerin. Das blonde Pastorentöchterlein war in den 60er-Jahren häufig auf der Kinoleinwand zu sehen, u.a. in „Das Mädchen und der Staatsanwalt“, und brachte es auch in Hollywood-Produktionen zu beachtlichem Erfolg (u.a. als Partnerin von Paul Newman in „The Prize“, 1963). Nach dem Rückzug aus dem Filmbusiness startete sie eine erfolgreiche Karriere als Malerin.
1936: Uwe Seeler; deutsche Fußballlegende. „Uns Uwe“ zählt nicht nur zu den vorbildlichsten Fußballspielern im Lande (er vertrat Deutschland als Stürmer bei vier Weltmeisterschaften, schoss für die Nationalelf 43 Tore und wurde mit 30 Treffern in 30 Spielen Bundesliga-„Torschützenkönig“); der gebürtige Hamburger und mehrfach zum „Fußballer des Jahres“ gekürte Sportler steuerte von 1995-98 als Präsident die Geschicke des HSV.
1923: Rudolf Augstein († 7.11.2002); deutscher Journalist und Schriftsteller. Vom Volontär beim Hannoverschen Anzeiger (1941) arbeitete sich der Niedersachse zum Chefredakteur und Herausgeber des renommierten Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ empor, das seit 1947 die deutsche Presseszene maßgeblich prägt. Auch als Autor machte sich der engagierte Publizist und Mitglied des Deutschen Pen-Zentrums einen Namen („Jesus Menschensohn“, 1972).
1913: Vivien Leigh, eigentlich V. Mary Hartley († 8.7.1967); englische Schauspielerin. Ihren Weltruf begründete sie als „Scarlett O’Hara“ an der Seite von Clark Gable im Südstaaten-Epos „Vom Winde verweht“ (1939). Für diese Darstellung erhielt die damals noch unbekannte Mimin ebenso einen Oscar wie 1951 für ihre Rolle in „Endstation Sehnsucht“. Die an manischer Depression leidende Schauspielerin starb im Alter von nur 53 Jahren.

Copyright: Rosemarie Elsner

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