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Kalenderblatt Sonntag, 5. Februar 2023

Zitat des Tages: „Romantik ist die innere Veranlagung, Dinge zu sehen, die es nicht gibt.“ Sandra Paretti (1935-1994)


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5.2.1937: Das Mädchen mit den goldenen Schlittschuhen
Die ehrgeizige norwegische Eiskunstläuferin Sonja Henie, vom Berliner Publikum liebevoll „Häseken“ genannt, realisiert im Februar 1937, was sie sich seit langem vorgenommen hat. Erst wenige Wochen zuvor von der erfolgreichen Amateurbühne abgetreten, unterschreibt die Eisprinzessin aus dem hohen Norden einen lukrativen Filmvertrag und scheffelt in Hollywood Millionen.



Mehr Details:
Mit 24 Jahren hat die ungekrönte Eislaufkönigin, die bereits als Vierjährige auf Kufen stand, alles erreicht, wovon andere Sportler nur träumen können. Im Alter von 11 Jahren nahm die von ihrem Vater erfolgreich gemanagte Eisprinzessin zum ersten Mal an Olympischen Winterspielen (Chamonix) teil und verzauberte als „Häseken“ das Publikum. Mit 14 holte sie sich den Weltmeistertitel und gab ihn neun Jahre lang nicht mehr her. Es folgten drei Olympiasiege (1928, 1932 und 1936) und sechs Europameistertitel. Weil sie im Amateursport alle nur denkbaren Medaillen und Ehrungen erlangt hat, teilt sie nach dem dritten Olympiasieg in Garmisch-Partenkirchen zum Leidwesen der zahlreichen Bewunderer ihren Rücktritt mit und wechselt ins einträgliche Profilager.
Die Fans müssen nicht lange warten, um den Publikumsliebling wiederzusehen. Dann aber hat sich der ehemals pausbäckige Jungstar zur Hollywood-Diva gemausert. Darryl Zanuck, der Filmunternehmer aus Kalifornien, in den 60er Jahren Präsident der 20th Century Fox, nimmt sie unter Vertrag und macht aus der Norwegerin ein Glamourgirl. Sie dreht einen erfolgreichen Revuefilm nach dem anderen („Die Eiskönigin“, „Adoptiertes Glück“, „My Lucky Star“) und hat binnen drei Jahren zwei Millionen US-Dollar verdient. Das ist der ehrgeizigen Sonja, die anlässlich eines Interviews einmal gesagt haben soll „Wenn Sie mit Ihrem Geld nicht auskommen, machen Sie es wie ich. Arbeiten Sie 18 Stunden am Tag und fangen Sie mit sieben Jahren an.“ noch nicht genug. Sie beschließt, ihre eigene Eisrevue zu gründen, andere zu managen und trotzdem Star der eigenen Show zu bleiben. Als Produzentin und Managerin ist sie ebenso erfolgreich wie als Eisläuferin oder Filmstar. Und weil ihre Beine nun mal ihr größtes Kapital sind, lässt sie sich diese für 375.000 Dollar versichern.
Was immer die Eisprinzessin aus Oslo anfasst, wird zu Gold. Im Alter von 40 Jahren schätzt man ihr inzwischen angehäuftes Vermögen auf rund 15 Millionen Dollar. Sonja Henie, in deren Leben es für Männer so gut wie keinen Platz gab, wird 57 Jahre alt. Sie kommt im Oktober 1969 bei einem Flugzeugabsturz auf dem Weg von Paris nach Oslo ums Leben.
Gedenktage:
1985: Die spanische Regierung gibt die seit 16 Jahren geschlossene Grenze nach Gibraltar für den Personen- und Warenverkehr frei. Zwar ist die Halbinsel an Spaniens Südspitze seit 1713 in britischem Kolonialbesitz, seinen Anspruch auf das militärisch bedeutende Felsenkap hat Spanien jedoch immer aufrecht erhalten.
1982: Bundeskanzler Helmut Schmidt stellt im Bundestag die Vertrauensfrage, um sich Klarheit über den künftigen politischen Kurs zu verschaffen. Alle 269 SPD- und FDP-Abgeordneten sprechen ihm das Vertrauen aus.
1933: Nach Absicherung der Finanzierung durch die Bank of America beginnen in San Francisco die Bauarbeiten zur Golden Gate Bridge. Die Hängebrücke soll die Meeresstraße überspannen, die lange Zeit wegen unberechenbarer Strömungen und Erdbebengefährdung als unüberbrückbar galt.
1887: In Mailand wird die Oper „Otello“ aus der Feder Guiseppe Verdis uraufgeführt. Die vollendete Vertonung von Shakespeares Drama beschert dem bereits 74-jährigen Komponisten einen weiteren Triumph.
1852: Die in der St. Petersburger „Eremitage“ ausgestellten Kunstschätze der russischen Zaren dürfen erstmals vom Adel besichtigt werden. 1863 wird die wertvolle Kunstsammlung auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Geburtstage:
1944: Thekla Carola Wied; deutsche Schauspielerin. Das Fernsehpublikum kennt sie aus heiteren Familienserien, zum Beispiel „Ich heirate eine Familie“ von und mit Peter Weck, oder dem Zweiteiler „Ich klage an“, für den sie 1994 den Bayerischen Filmpreis erhielt. Auch für ihre Darstellung der Journalistin Anna Marx in der ARD-Serie „Auf eigene Gefahr“ wurde sie mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.
1935: Sandra Paretti; eigentlich Irmgard Schneeberger († 13.3.1994); deutsche Journalistin und Schriftstellerin. Ihre unterhaltsamen Romane, darunter „Der Winter; der ein Sommer war“ und „Das Zauberschiff“ fanden eine breite Leserschar. Unheilbar krank, schied die Künstlerin im März 1994 durch Freitod aus dem Leben.
1919: Andreas Papandreou († 23.10.1996); griechischer, sozialistischer Politiker, Ministerpräsident seines Landes von 1981 bis 1989 und erneut ab 1993. Ins Kreuzfeuer der Kritik geriet der bei seinem Rücktritt (1996) schwerkranke Politiker auch wegen seiner jungen, unkonventionellen Ehefrau Elena.
1902: Hilde Benjamin († 18.4.1989); ostdeutsche Juristin und Politikerin (KPD, SED); 1953 trat die vormalige Vizepräsidentin des Obersten Gerichtshofes der DDR als Justizministerin die Nachfolge von Max Fechner an und wirkte entscheidend an der Neufassung des Strafrechts mit. Nach ihrem Rücktritt 1967 lehrte sie an der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften.
1808: Carl Spitzweg († 23.9.1885); deutscher Maler und Zeichner der Biedermeier-Epoche. Der ehemalige Münchner Apotheker, der sich selbst zum Maler ausbildete, bannte skurrile Persönlichkeiten und kleinbürgerliche Motive auf die Leinwand. Zu seinen bekanntesten Gemälden gehört der unter dem Regenschirm dichtende „Poet“.
Copyright Rosmarie Elsner

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