Freitag 5.5.23

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Kalenderblatt Freitag, 5. Mai 2023


Zitat des Tages: „Die meisten jagen so sehr dem Genuss nach, dass sie an ihm vorbeilaufen.“ Sören Kierkegaard (1813-1855)


Fotokameras von 123gif.de5.5.1885: Eastman/Kodak: Film von der Rolle Mit der spektakulären Erfindung zweier amerikanischer Trockenplattenhersteller, George Eastman und seinem Kompagnon William H. Walker, tritt der Bereich Fotografie in eine neue Dimension ein: Die beiden Pioniere melden am 5. Mai 1885 in Rochester im US-Bundesstaat New York ein Patent für einen biegsamen Rollfilm an, der künftig die schweren Fotoplatten überflüssig macht.

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Der neue mit Papier unterlegte Rollenfilm für hundert Aufnahmen macht aber das Foto noch nicht allein. Eastman hat gleich die passende handliche Schnappschusskamera „Kodak“ mit einem Rollenhalter für die Filmspule miterfunden, mit der die Belichtung problemlos und im Bruchteil einiger Sekunden möglich wird. Mit der bisherigen Technik musste nach jeder Aufnahme mit einer Fotoplatte das lichtempfindliche Material gewechselt werden; dieses aufwendige Verfahren entfällt dank der innovativen Rollfilmtechnik jetzt ganz. Der Film wird nach jeder Belichtung weitergespult, und binnen Sekunden ist die Kamera wieder startklar fürs nächste Bild. Auf diese Weise können hundert Aufnahmen in rascher Folge nacheinander gemacht werden. Die angewandte Technik (aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts) ist bis auf den Entwicklungsmodus relativ einfach. Die biegsame Filmrolle besteht aus einer Papierseite, die wiederum mit einer lichtempfindlichen Beschichtung versehen ist. Nach dem Ablichten eines Motivs entsteht darauf das Negativ, das vom Experten beim Entwickeln auf Positivpapier kopiert werden muss. Weil dieser diffizile Vorgang Hilfe vom Profi erfordert und vom Laien im Alleingang nicht durchgeführt werden kann, bietet der geschäftstüchtige Eastman zusätzlich den ersten Entwicklungsservice der Welt an. Mit dem neuen Rollfilm und der Kodak-Kamera wird Fotografieren bald zu einem Kinderspiel für jedermann. Die Zeiten, als man, um in den Besitz eines Fotos zu kommen, noch einen Berufsfotografen aufsuchen musste, gehören bald der Vergangenheit an. Der Hobbyfotograf sendet künftig seinen Fotoapparat samt Film ans Labor und erhält die Kamera mit einem neuen Rollenfilm zurück – zuzüglich der 100 entwickelten Bilder, die Ende des 19. Jahrhunderts allerdings noch kein viereckiges oder rechteckiges, sondern ein rundes Format hatten.
Das Geschäft mit der Fotografie entwickelte sich so erfolgreich, dass der Erfinder 1901 ein eigenes Unternehmen, die Kodak-Werke, begründete. George Eastman starb 1932, seine Geschäfte aber blühen auch im Jahr 2003 immer noch.
Gedenktage:
1996: Der Wunsch, die beiden Bundesländer Berlin und Brandenburg zu vereinen, scheitert am Volksentscheid der brandenburgischen Bevölkerung. Während über 53 Prozent der Berliner für die „Fusion“ votieren, halten 62,7 Prozent der Brandenburger dagegen.
1966: Mit Borussia Dortmund gelingt es erstmals einer deutschen Fußballmannschaft, einen europäischen Fußballpokal mit nach Hause zu nehmen. In Glasgow besiegen die Dortmunder Kicker den FC Liverpool mit 2:1.
1912: In St. Petersburg erscheint die erste Ausgabe der Zeitschrift „Prawda“. Die Tageszeitung mit dem Namen „Wahrheit“, die später in einer Auflage von rund 10 Millionen Exemplaren zum Sprachrohr der KPdSU avanciert, geht auf die Initiative des Revolutionärs Lenin zurück.
1910: Moderne Zeiten! Auch der letzte „Gang“ steht ab heute im Zeichen der fortschreitenden Technik: In Buffalo im Bundesstaat New York löst der erste elektrische Leichenwagen die bislang üblichen Pferdetransporte ab.
1891: Die berühmte „Carnegie Hall“, ein vom US-Unternehmer Andrew Carnegie gestifteter Konzerttempel, der vorerst der klassischen Musik vorbehalten ist, öffnet in New York ihre Pforten. Das Eröffnungskonzert dirigiert der russische Komponist Tschaikowsky.
1842: Die Innenstadt Hamburgs wird zu einem guten Drittel Raub der Flammen. Das plötzlich ausgebrochene Großfeuer zerstört neben 1.750 Häusern auch einen Großteil der Speicherstadt.
Geburtstage:
1962: Annette Bening; US-amerikanische Schauspielerin. Zu sehen war die Ehefrau von Warren Beatty u.a. in der Komödie „Hello Mr. President“ und im preisgekrönten Spielfilm „American Beauty“ an der Seite von Oscar-Gewinner Kevin Spacey. Ein großartiges Comeback feierte die sympathische Darstellerin 2004 in István Szábos Melodram „Being Julia“, für ihre Rolle wurde sie mit dem Golden Globe Award ausgezeichnet.
1846: Henryk Sienkiewicz († 15.11.1916); polnischer Schriftsteller. Sein Name ist nicht so bekannt wie sein Hauptwerk „Quo vadis?“ (1896). Der Roman über die Christenverfolgung im alten Rom brachte seinem Autor 1905 den Literaturnobelpreis und 1951 späten Ruhm durch die Verfilmung mit Peter Ustinov in der Rolle des Kaisers Nero.
1826: Eugénie († 11.7.1920); französische Kaiserin (bis 1870) und seit 1853 Gemahlin Napoleons III. Die in Granada geborene Monarchin, Tochter des spanischen Grafen de Montijo, war dank ihres politischen Einflusses am Glanz und Elend des Kaiserreichs maßgeblich beteiligt.
1818: Karl Marx († 14.3.1883); deutscher Philosoph. Der Kapitalismus und die Entfremdung des Menschen von der Arbeit standen im Mittelpunkt seiner Kritik; mit dem „Kommunistischen Manifest“ (1848) schuf der mehrmals des Landes verwiesene und zuletzt in London lebende „Unruhestifter“ eine theoretische Grundlage des Kommunismus.
1813: Sören Kierkegaard († 11.11.1855); dänischer Theologe und Philosoph. Die Hauptwerke des religiösen Dichters und Denkers sind überwiegend von ethisch-christlichen Themen geprägt („Furcht und Zittern“, 1843; „Philosophische Brocken“, 1844).
Copyright Rosmarie Elsner

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