Sonntag 3.9.23

Sonntag 3.9.23

Kalenderblatt Sonntag, 3. September 2023



haushalt-0146.gif von 123gif.deZitat des Tages: „Es ist unmöglich, Staub aufzuwirbeln, ohne dass einige Leute husten.“ Erwin Piscator (1893-1966)

 

3.9.1875: Ferdinand Porsche: Der Urvater des Volkswagens
Heute vor 133 Jahren erblickte im böhmischen Maffersdorf Ferdinand Porsche das Licht der Welt. Wie kein anderer hat der Fahrzeugbauer die Entwicklung der Automobil-Industrie in Deutschland mitgeprägt. Der Ingenieur, der gemeinsam mit seinem Sohn die nach ihm benannten Sportwagen konstruierte, schuf im Auftrag Adolf Hitlers 1934 den Prototyp einer neuen Fahrzeuggattung, die den Namen „Volkswagen“ erhielt.

Mehr Details:
Ferdinand Porsche schwebte ein geräumiger Kompaktwagen vor: solide konstruiert, sparsam im Verbrauch und für jedermann erschwinglich. Ein Exposé über die technische Konstruktion, die er bereits 1931 auf eigene Kosten entwickelte, legte der 58-jährige Ingenieur der Reichsregierung im Januar 1934 vor. Jahre zuvor war Porsche bei dem Versuch gescheitert, das Gefährt in Zusammenarbeit mit dem Motorradhersteller Zündapp zu bauen. Die Zündapp-Ingenieure aber missverstanden seine Konzeption gründlich und änderten die Pläne bis zur Unbrauchbarkeit.
Dank Hitlers Unterstützung nahmen Porsches Pläne konkrete Formen an. Der geplante KdF-Wagen (Kraft durch Freude) sollte vier bis fünf Personen Platz bieten, eine Dauergeschwindigkeit von mindestens 100 km/h erreichen, niedrigen Benzinverbrauch und eine Luftkühlung haben und weniger als 1.000 Reichsmark kosten.
Ende Juni 1934 kam schließlich der Vertrag zwischen dem Porsche Konstruktionsbüro und dem Reichsverband der Automobilindustrie (RDA) über den Bau des künftigen Volkswagens zustande. Im Oktober 1935 fuhr der Prototyp bereits aus eigener Kraft. Ein Jahr später wurden die ersten drei Prototypen ausgeliefert (Serie VW 3) und in Großversuchen über jeweils 50.000 Kilometer getestet. Die Testwagen verfügten über luftgekühlte Vierzylinder-Boxermotoren mit einem Hubraum von 984 cm³, eine Kompressionsrate von 1:5,8 und eine Motorleistung von 22 PS.
Die Versuchsreihe VW 30 – weitere 30 Wagen legen gemeinsam 2,4 Mio. Versuchskilometer zurück – ließ bereits das gewohnte „Käfer“-Bild ahnen. Noch waren die ersten Modelle nicht mit Heckscheiben ausgestattet, an ihrer Stelle befanden sich stattdessen Lüftungsschlitze für den Motorraum. Seine endgültige Form erhielt der Wagen 1937, und im April 1940 wurde mit der Montage von so genannten Kübelwagen des Typs 82 begonnen.
Ab 1950 wandelten sich für Ferdinand Porsche die Dimensionen: In seinem eigenen Unternehmen in Stuttgart widmete er sich gemeinsam mit Sohn Ferry der Konstruktion hochtouriger Sportwagen, deren Edelkarosserie nun sein eigener Name zierte. Der VW aber trat seinen Siegeszug um die Welt an und wurde als „Käfer“ oder „Beetle“ zum Mythos einer ganzen Generation. Unter dem Namen „Herbie“ brachte er es sogar in die Hollywood-Filmstudios, wo seine von Walt Disney verfilmte Geschichte Groß und Klein begeisterte.
Gedenktage:
1971: Ein im Kontrollratsgebäude in West-Berlin unterzeichnetes Abkommen regelt den Status der geteilten Stadt neu. Das „Viermächteabkommen“, unter das die Botschafter Frankreichs, Großbritanniens, der USA und der Sowjetunion heute ihre Unterschrift setzen, regelt den freien Zugang wie überhaupt das Verhältnis West-Berlins zur übrigen Bundesrepublik.
1970: In den Nachmittagsstunden verunglückt der österreichische Formel-1-Pilot Jochen Rindt beim Training zum Großen Preis von Italien in Monza tödlich. Dem in der WM-Wertung führenden Rennfahrer wird posthum der Weltmeistertitel zugesprochen. Besonders tragisch: Rindt hatte seiner finnischen Frau Nina versprochen, nach einem WM-Sieg die aktive Rennfahrer-Karriere zu beenden.
1967: Autofahrer in Schweden müssen sich ab heute von Links- auf Rechtsverkehr umstellen; diese Änderung im Straßenverkehr erfordert des Weiteren das Ummontieren von insgesamt 345.000 Verkehrszeichen.
1946: Zwei Monate vor seinem 80. Geburtstag stirbt im Luftkurort Clausthal-Zellerfeld im Harz der populäre Komponist und Begründer der Berliner Operettenkunst Paul Lincke. Sein musikalischer Nachlass umfasst neben Operettenwerken wie „Frau Luna“ auch den Schlager „Das ist die Berliner Luft“, der längst zum Evergreen avanciert ist.
1927: Theaterregisseur Erwin Piscator, der sich mit den Verantwortlichen der Berliner Volksbühne überworfen hat, hebt in Berlin sein eigenes Theater aus der Taufe. Seine Vorstellungen von proletarischem Theater realisiert er nun auf der Piscator-Bühne am Nollendorfplatz. Mit dem Lustspiel „Hoppla, wir leben“ gibt das Theater seinen Einstand.
Geburtstage:
1965: Charlie Sheen, eigentlich Carlos Irwin Estevez; US-amerikanischer Schauspieler, dessen gesamte Familie (Vater Martin, Schwester Renée und Bruder Emilio) ebenfalls im Filmgeschäft erfolgreich ist. Gemeinsam mit seinem Vater stand er 1987 im Film „Wall Street“ vor der Kamera, mit Bruder Emilio in „Young Guns“. Weitere Rollen im Vietnam-Drama „Platoon“ (1986) und „Being John Malkovich“ (1999).
1940: Vivi Bach, eigentlich V. Bak; dänische Schauspielerin und Sängerin. Die Ehefrau von Schauspieler Dietmar Schönherr startete ihre Karriere in Deutschland in den 60ern mit Songs wie „Da kam ein junger Mann“ und wirkte zudem in seichten Unterhaltungsfilmen („Die Abenteuer des Grafen Bobby“) mit. In den 70ern moderierte die blonde Dänin an der Seite ihres Mannes das ZDF-Quiz „Wünsch Dir was“.
1888: Hans Friedrich Blunck († 26.4.1961); deutscher Schriftsteller und Präsident der Reichsschriftkammer (1933-35). Der Hanseat, ein überzeugter Vertreter der niederdeutschen Volkstumsbewegung, verfasste überwiegend nordische Erzählungen, darunter „Die Urväter-Saga“.
1775: Karl August († 14.6.1828); Herzog von Sachsen-Weimar-Eisenach. Im Alter von 18 Jahren übernahm er die Regierung von seiner Mutter Anna Amalia; unter seiner Regentschaft, die stark von der Freundschaft mit den Dichtern Goethe und Schiller geprägt war, avanciert Weimar zum bedeutendsten geistigen Zentrum Deutschlands.
1499: Diane de Poitiers († 22.4.1566); französische Adelige. Die Herzogin von Valentinois und Mätresse des französischen Königs Heinrich II. hatte erheblichen Einfluss auf die politischen Entscheidungen des Monarchen, unter anderem die Verfolgung der Hugenotten.
Copyright R. Elsner

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