Montag 02.10.23

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Kalenderblatt Montag, 2. Oktober 2023

Zitat des Tages: „Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.“ Mahatma Gandhi (1869-1948)

2.10.1994: Die Lady und der Rittmeister
neon-0060.gif von 123gif.deWas wäre der graue Alltag ohne ein wenig Tratsch und Klatsch, vor allem, wenn er wie heute aus dem englischen Königspalast kommt? In London plaudert nämlich der ehemals königliche Rittmeister James Hewitt aus dem „Nähkästchen“. In der Zeitung „News of the World“ gibt er pikante Details seiner Liebesaffäre mit Prinzessin Diana, der Gemahlin des englischen Thronfolgers, preis und schockt damit nicht nur das Haus Windsor, sondern die gesamte Nation.

 

Mehr Details:
Die glücklichen Zeiten des englischen Traumpaars Diana und Charles, das im Juli 1981 in der Londoner St. Pauls-Kathedrale eine Märchenhochzeit gefeiert hatte, gehören längst der Vergangenheit an, als eine britische Wochenzeitung ihre Leser mit der Sensationsmeldung schockt, dass „Lady Di“ eine intime Liebesaffäre zu ihrem Reitlehrer James Hewitt unterhalten hat. Der aus der Armee entlassene Offizier nimmt in dem Artikel kein Blatt vor dem Mund und kommt ungeniert zur Sache. Jahrelang hätten er und Diana sich geliebt, im königlichen Sommerschloss Highgrove und im Cottage von Hewitts Mutter in Devon ebenso wie im Pferdestall, unter freiem Himmel oder im weichen Himmelbett. „Es war die wahre Vereinigung“, schwärmt Hewitt in seiner wenig später erscheinenden Biographie „Princess in Love“, „eine echte Vereinigung von Körper, Seele und Verstand.“ Hewitt setzt noch eins drauf, in dem er auch in einem TV-Interview Details der lange geheim gehaltenen Affäre – gegen ein stattliches Honorar – ausplaudert.
Der Palast reagiert auf die Enthüllungsstory mit eisigem Schweigen. Diana selbst soll sich mit ihrem langjährigen Lover noch einmal getroffen haben, angeblich um für einen Millionenbetrag ihre Liebesbriefe zurückzukaufen. Teile daraus hatte zuvor bereits das amerikanische Magazin „Esquire“ zitiert.
In einem Fernsehinterview der BBC nimmt „The Princess of Wales“ 1995 erstmals öffentlich Stellung zu der Liaison mit dem gesprächigen Rittmeister und gibt vor Millionen Zuschauern zu, wie verliebt sie in ihn gewesen sei. Die Rache ihres Noch-Ehemanns Charles (das Paar lässt sich im August 1996 scheiden) folgt auf dem Fuß. Öffentlich bekennt er die Dauerliaison mit seiner „alten Liebe“ Camilla Parker-Bowles. Diana holt daraufhin zum nächsten Schlag aus und gibt am 47. Geburtstag von Prinz Charles ein Interview, in dem sie vor den Augen der Welt über ihre unglückliche Ehe, ihre Essprobleme, ihren Zwist mit den „Royals“, ihre Suizidversuche und auch über die Beziehung zu James Hewitt spricht.
Eine wenig königliche Schlammschlacht hat begonnen, von der jede Seifenoper noch etwas lernen könnte.
Gedenktage:
1990: Die DDR-Volkskammer hält ihre letzte Sitzung ab. Letzte Amtshandlung von Ministerpräsident Lothar de Maizière ist eine Rede, in der er zum Ausdruck bringt, dass der Abschied der DDR aus der Staatengemeinschaft ein „Abschied ohne Tränen“ sei. Schlag Mitternacht des 2.10. hört die DDR zu existieren auf.
1987: Uwe Barschel, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, tritt von seinem Amt zurück. Damit übernimmt er die politische Verantwortung in der Kieler „Watergate“-Affäre, bei der er vor der anstehenden Landtagswahl seinen SPD-Kontrahenten Björn Engholm über den Medienreferenten Reiner Pfeiffer hat bespitzeln lassen.
1985: Der amerikanische Filmstar Rock Hudson, Prototyp des „charmanten Schwerenöters“ und häufig in Liebeskomödien an der Seite von Doris Day zu sehen, stirbt in Los Angeles an der Immunschwäche Aids. Im November wäre der Schauspieler, der sich kurz vor seinem Tod zu seiner Homosexualität bekannte, 60 Jahre alt geworden.
1952: Der Deutsche Bundestag spricht sich gegen die Wiedereinführung der Todesstrafe aus. Von den insgesamt 299 abgegebenen Stimmen votierten 146 Abgeordnete dafür, zwei enthielten sich der Stimme, und 151 lehnten sie kategorisch ab.
1889: Mit dem Ziel, ihre politische und wirtschaftliche Vormachtstellung auch auf Lateinamerika auszuweiten, veranstalten die Vereinigten Staaten in Washington die erste Panamerikanische Konferenz (PAC). Initiator und geistiger „Vater“ der panamerikanischen Idee ist US-Außenminister James G. Blaine.
Geburtstage:
1951: Sting, eigentlich Gordon Matthew Sumner; britischer Popmusiker. Der musikalische Kopf und ehemalige Leadsänger der Band „Police“ ist auch als Solist überaus erfolgreich („Englishman In New York“, „When We Dance“). Der überzeugte Yogi engagiert sich auch für Völkerverständigung und im Umweltschutz und setzt sich dort insbesondere für den Schutz des tropischen Regenwaldes ein.
1928: Oswald Kolle; deutscher Therapeut, der in den 1960er-Jahren die deutsche Nation darüber aufklärte, was sie schon immer über Sex wissen wollte. In Aufklärungsfilmen mit durchaus unterhaltsamem Charakter („Das Wunder der Liebe“) behandelt er allerlei sexuelle Tabuthemen wie Impotenz oder Frigidität, um die Deutschen auf den Höhepunkt ihrer körperlichen Freuden zu führen.
1927: Uta Ranke-Heinemann; deutsche Theologin. Die Tochter von Ex-Bundespräsident Gustav H. hatte als erste Frau weltweit einen Lehrstuhl für Theologie inne, doch die streitbare Dozentin und Autorin (Buch: „Eunuchen für das Himmelreich“) weigerte sich, die jungfräuliche Geburt Marias wörtlich zu nehmen. Daraufhin verlor sie 1970 den Lehrstuhl. 1999 wurde sie vom PDS-Parteivorstand für das Amt der Bundespräsidentin nominiert.
1869: Mahatma Gandhi, eigentlich Mohandas Karamchand G. († 30.1.1948); indischer Politiker, der Ehrentitel „Mahatma“ bedeutet „Große Seele“. Beispiellos waren Gandhis gewaltloser Kampf für die Unabhängigkeit Indiens und sein unermüdlicher Einsatz für die Armen und Unterprivilegierten seiner Heimat. Ihm selbst war kein friedlicher Tod beschieden, im Januar 1948 fiel er in Neu Delhi einem Mordanschlag zum Opfer.
1847: Paul von Beneckendorff und von Hindenburg († 2.8.1934); deutscher Politiker und Generalfeldmarschall. Der Nachfolger Friedrich Eberts als Reichspräsident (seit 1925) hatte sich lange geweigert, die nationalsozialistische Partei NSDAP an der Regierung zu beteiligen. 1933 gab der inzwischen senile 85-Jährige nach und berief Hitler zum Reichskanzler.
Copyright Rosmarie Elsner

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