Samstag 2.12.23

Samstag 2.12.23

Kalenderblatt Samstag, 2. Dezember 2023

Zitat des Tages: „Ich wäre lieber in irgendeinem Dorf der Erste als in Paris der Zweite.“ Napoleon I. Bonaparte (1769-1821)
neon-0060.gif von 123gif.de

2.12.1804: Napoleon Bonaparte, Die Krönung
Im Dezember 1804 war der Korse Napoleon am Gipfel der Macht angelangt. Weil der erfolgreiche Feldherr und Konsul nur ungern etwas dem Zufall überließ, nahm er auch seine Krönung zum Kaiser am 2. Dezember 1804 selbst in die Hand. In Anwesenheit des aus Rom angereisten Papstes Pius VII. setzte er in der Pariser Kathedrale Notre-Dame in einem pompösen Akt zunächst sich und dann seiner Gemahlin Joséphine die Krone aufs Haupt.

 

Mehr Details:
Mit seiner Krönung zum Kaiser der Franzosen stellte der 35-Jährige unmissverständlich klar, wer in Europa die „Hosen“ anhat. Und damit am Krönungstag auch wirklich nichts schief läuft, simulierte der penible Feldherr das Zeremoniell vorab generalstabsmäßig auf dem Reißbrett.
Napoleon, 1802 zum Konsul auf Lebenszeit ernannt, hatte die Wirren der Französischen Revolution geschickt für seine Zwecke genutzt. Wie ein „Wirbelwind“ fegte er über Europa hinweg mit dem festen Vorsatz, die Landkarte neu zu zeichnen.
Bereits als 26-Jähriger hatte er Toulon von den Royalisten befreit, und kurze Zeit später triumphierte er über 30.000 königstreue Aufständische in Paris. 1796 führte er als Oberbefehlshaber den Italienfeldzug, in dem rund 43.000 gegnerische österreichische Soldaten auf den Schlachtfeldern ihr Leben lassen mussten, zum Sieg. Sein Ziel, Europa von den Fesseln der Monarchie zu befreien, verfolgte der „kleine Bonaparte“ vehement und mit großem Erfolg. Bei seiner Rückkehr aus Italien im Dezember 1797 wurde er dann auch wie ein Nationalheld gefeiert.
Doch schon wartete der nächste Feind, England, den es in Ägypten zu besiegen galt. Zwar versetzte ihm der englische Admiral Nelson einige schwere Schläge und versenkte einen Großteil der französischen Kriegsflotte, doch gab Napoleon nicht so rasch auf. 1799 griff er mit seinem geschwächten Heer das Osmanische Reich an und ging erneut als Sieger hervor.
So fehlte zu seinem Glück schließlich nur noch eins: die Kaiserwürde. Mehr als drei Millionen Franzosen und der Senat stimmten diesem Vorhaben zu. Der „Herrscher in spe“ versprach im Gegenzug per Eid, er werde „die in der Revolution erkämpften Privilegien des Volkes nicht antasten“. Und da er kein Kaiser von Gottes, sondern von Volkes Gnaden sein wollte, beschloss er, den Krönungsakt selbst in die Hand zu nehmen. Papst Pius hatte keine Einwände, für das Kirchenoberhaupt war einzig Napoleons Schwur störend, sich für die Glaubensfreiheit einzusetzen. Dieses „Handicap“ wurde im gegenseitigen Einverständnis gelöst, indem der Oberste Hirte im Moment des Eids kurz in die Sakristei verschwand. Die der Krönung vorangehende Salbung und Weihe des mächtigen Herrschers ließ sich Pius VII. jedoch nicht aus der Hand nehmen.
Gedenktage:
1982: Der US-Amerikaner Barney Clark ist der erste Mensch, in dessen Brust ein Kunstherz schlägt. In der Universitätsklinik von Salt Lake City (Utah) wird in einer siebenstündigen Operation sein krankes Herz durch ein künstliches Organ ersetzt. Nach auftretenden Komplikationen stirbt der Patient 112 Tage nach dem Eingriff.
1956: Fidel Castro, Führer der sozialrevolutionären Bewegung in Kuba, landet mit 82 Mann an der Südostküste Kubas und wird vom Kugelhagel der Soldaten Präsident Batistas empfangen. Mit nur zwölf seiner Gefährten gelingt ihm der Rückzug in die unwegsamen Berge der Insel. Auf den Tag genau fünf Jahre später wird Castro den sozialistischen Staat Kuba ausrufen.
1925: Die vier Chemieunternehmen BASF, Bayer, Hoechst und Agfa schließen sich zur Interessengemeinschaft I.G. Farben zusammen. Zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats der I.G. Farben, der rund 83.000 Mitglieder angehören, wird der deutsche Chemiker und Industrielle Friedrich Carl Duisberg bestellt.
1908: Der zweijährige Pu Yi (auch P’u-i) aus der Mandschu-Dynastie wird nach dem Tod seines Onkels Guangxu zum letzten Kaiser von China gekrönt. Nach dem Ausbruch der Chinesischen Revolution im Jahr 1911 wird der sechs Jahre alte Regent, dessen Vater Prinz Tschun die Amtsgeschäfte für ihn übernimmt, zur Abdankung gezwungen sein.
1823: James Monroe, 5. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, gibt die „Monroe-Doktrin“ bekannt. Darin sehen die USA von allen Einmischungen in europäische Konflikte ab, stellen aber unmissverständlich klar, dass Amerika nicht mehr das Ziel europäischer Expansionsbestrebungen sein dürfe. Die klare Botschaft lautet: „Amerika den Amerikanern“.
Geburtstage:
1981: Britney Jean Spears; US-amerikanische Sängerin. Bereits im Alter von elf Jahren startete die aus dem Bundesstaat Louisiana stammende Popdiva (Hits „Lucky“, „I’m Not A Girl“) ihre Karriere, damals noch im „Mickey Mouse Club“ auf dem Disney-Channel“. Lange Zeit war sie das Idol zahlloser junger Mädchen, die alle wie die blondmähnige Pop-Queen aussehen wollten. Suchtprobleme und andere Abstürze führten inzwischen in eine heftige Karrierekrise.
1973: Jan Ullrich; deutscher Radrennfahrer. 1997 gewann er im Team Deutsche Telekom als erster Deutscher die „Tour de France“, das bekannteste und härteste Radrennen der Welt. Mit seinem Triumph lösten er und seine Teamkollegen, u.a. Erik Zabel, einen in Deutschland bis dahin ungekannten Boom im Radsport aus. Der jähe Karriereknick kam im Frühjahr 1998, als bei Ullrich bei einer unangemeldeten Kontrolle Dopingmittel festgestellt wurden. Das wiederholte sich im Juni 2006 mit der Folge, dass Ullrich nicht starten durfte. Inzwischen scheint Doping jedoch den gesamten Radsport eingeholt zu haben, was ein Aus des Teams Deutsche Telekom zur Folge haben wird.
1942: Ulrich Wickert; deutscher Journalist und frankophiler TV-Korrespondent, der das Licht der Welt in Tokio/Japan erblickte. Der mit dem Adenauer/de-Gaulle-Preis 2000 ausgezeichnete Chef der ARD-Tagesthemen und frühere ARD-Korrespondent in Washington ist auch Autor einer Reihe von erfolgreichen Sachbüchern, u.a. „Deutschland auf Bewährung“ (1997) und „Vom Glück Franzose zu sein“ (1999).
1923: Maria Callas, eigentlich M. Kalogeropoulos († 16.9.1977); italienische Opernsängerin griechischer Herkunft. Die an allen Opernhäusern der Welt gefeierte dramatische Koloratursopranistin startete ihre Karriere Ende der 1940er-Jahre. Die auch wegen ihrer unberechenbaren Launen gefürchtete „primadonna assoluta“ war lange mit dem griechischen Reeder Aristoteles Onassis liiert; in den 60er Jahren trat sie von der Bühne ab.
1891: Otto Dix († 25.7.1969); deutscher realistischer Maler und Grafiker. Seine Vorbilder waren die alten Meister wie Cranach, Altdorfer oder Dürer. Dix nahm an beiden Weltkriegen teil, zuletzt als zwangsverpflichteter Volkssturmmann, was dem „entarteten“ Künstler und abgesetzten Kunstprofessor ein Jahr Gefangenschaft einbrachte. Zeichnungen von Dix sind auch im Buchheim-Museum in Bernried zu sehen.
Copyright: Rosemarie Elsner

Tags: