Kalenderblatt Samstag, 2. März 2024
Zitat des Tages: „Sex-Appeal ist das, was Männer nur mit den Händen beschreiben können.“ Uschi Glas (1944)
2.3.1932: Kindesentführung im Hause Lindbergh
Ganz Amerika nimmt Anteil, als bekannt wird, dass der anderthalbjährige Sohn des Flugpioniers Charles Lindbergh und seiner jungen Frau Anne aus deren Villa in Hopewell (US-Bundesstaat New Jersey) entführt wurde. Charles junior wurde in den Abendstunden von Unbekannten gekidnappt, die für die Freigabe des Babys ein Lösegeld von 50.000 US-Dollar fordern.
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Es muss zwischen acht und zehn Uhr abends gewesen sein, als der oder die Entführer in die Lindbergh-Villa eindrangen und den blonden 20 Monate alten Jungen aus dem Kinderbettchen holten. Dort hinterließen sie einen Brief mit einer Lösegeldforderung und der dringenden Warnung vor Einschaltung von Polizei oder Presse. Die Lindberghs zogen dennoch die Polizei zu Rate und erklärten in einer Zeitungsanzeige ihre Bereitschaft zur Zahlung des Lösegeldes.
So erfuhr auch Amerikas Bevölkerung (und die ganze Weltöffentlichkeit) von der spektakulären Kindesentführung und nahm regen Anteil am Schicksal der prominenten Familie. Schließlich war der entführte Charles A. junior nicht irgendein Baby: Sein Vater ist der berühmte Flieger Charles Lindbergh, ein Held der Nation, der fünf Jahre zuvor im Alleinflug den Atlantik überquerte; auch Mutter Anne Morrow Lindbergh, die Tochter des US-Senators Dwight Morrow (und spätere Schriftstellerin: „Muscheln in meiner Hand“) ist keine Unbekannte. Spontan sagten Prominente wie US-Präsident Hoover und sogar Gangsterboss Al Capone, der eine hohe Belohnung zur Ergreifung der Entführer aussetzte, den Lindberghs ihre Hilfe zu.
Trotz der erfolgten Geldübergabe ließen die Kidnapper nichts mehr von sich hören. Die Ermittlungen der Behörden, die ein Heer von 15.000 Polizisten, Detektiven und Spürhunden in Einsatzbereitschaft versetzten, blieben ohne Erfolg. Die Mutter des Babys wendete sich in einem flehentlichen Rundfunkaufruf an die Entführer, ihr das Kind zurückzugeben. Doch weder die Großfahndung, noch der persönliche Appell und die zur Kontaktaufnahme mit den Entführern aufgegebenen Kleinanzeigen zeigten irgendeine Wirkung.
Rund vier Monate später, am 12. Mai, wurde das Kind von einem Lastwagenfahrer in einem nahen Waldstück tot aufgefunden. Laut ärztlicher Untersuchungen soll der Junge unmittelbar nach der Entführung erwürgt worden sein. Zwar wurde im Herbst 1934 mit Hilfe der registrierten Banknoten aus der Lösegeldzahlung ein Mann festgenommen und zum Tode verurteilt. Ob der Hingerichtete namens Hauptmann, der die Tat bis zuletzt hartnäckig leugnete, der wirkliche Entführer und Mörder ist, konnte nie hinreichend bewiesen werden.
Gedenktage:
1994: Die Bundesregierung fasst den Beschluss zum Bau der umstrittenen Magnetschnellbahn „Transrapid“, die zwischen Hamburg und Berlin verkehren soll und rund neun Milliarden Mark verschlingen wird.
1965: Entgegen dem Willen des britischen Empire und der angedrohten Sanktionen proklamiert die Regierung in Salisbury unter Ministerpräsident Ian Smith die Republik Rhodesien (das heutige Zimbabwe).
1949: Unversehrt kehrt der US-Bomber Boeing B 50 „Lucky Lady II“ von seinem ersten Nonstop-Flug um die Erde zurück. Die Maschine, die für die 37.000 km lange Strecke rund 94 Stunden benötigte, wurde viermal in der Luft aufgetankt.
1933: Ein Riesenaffe namens „King Kong“, der in der Stadt New York sein Unwesen treibt, versetzt rund 6.000 Kinobesucher in der „Radio City Music Hall“ in Angst und Schrecken. Der Film „King Kong und die weiße Frau“ bildet den Auftakt zu einer ganzen Reihe von publikumswirksamen Monsterfilmen.
1923: Der österreichisch-ungarische Autor Felix Salten verfasst das Tierbuch „Bambi: Eine Lebensgeschichte aus dem Wald“. Die rührende Geschichte des Rehleins wird 1941 von Walt Disney adaptiert und als kassenfüllender Trickfilm auf die Kinoleinwand gebracht.
1836: Die abgelegene Provinz Texas, seit dem 16. Jahrhundert in spanischem und seit 1821 in mexikanischem Besitz, erklärt als „Lone Star State“ ihre Unabhängigkeit von Mexiko.
Geburtstage:
1962: Jon Bon Jovi, eigentlich Jonathan Francis Bongiovi; US-amerikanischer Sänger und Bandleader der Rockgruppe Bon Jovi. Der früher zu rockigeren Tönen neigende Musiker („It’s My Life“, „Blaze Of Glory“) ist auch mit sanften Balladen erfolgreich, u.a. mit „Bed Of Roses“ und „Always“. Auch auf der Kinoleinwand macht der Frauenschwarm eine gute Figur, z.B. im Film „Die Stunde des Verführers“.
1944: Uschi Glas; deutsche Schauspielerin, mit dem Kinofilm „Zur Sache Schätzchen“ (1967) der Jungfilmerin May Spils bekannt geworden. Danach sah und sieht man die mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete Münchnerin überwiegend in TV-Serien, u.a. in „Zwei Münchner in Hamburg“, „Zwei am großen See“, „Zur Sache, Lena“ und in Boulevard-Theaterstücken auf der Bühne.
1942: John Irving, eigentlich John Wallace Blunt; US-amerikanischer zeitgenössischer Schriftsteller. Der Autor verwöhnt seine Lesergemeinde mit geballter, phantasiedurchwobener Erzählkunst. Meisterwerke sind seine Romane „Zirkuskind“, „Owen Meany“ oder der mit Robin Williams in der Hauptrolle verfilmte Bestseller „Garp und wie er die Welt sah“. Aktuelles Werk: „Bis ich dich finde“.
1931: Michail Gorbatschow; sowjetischer Politiker. 1985 zum KP-Generalsekretär gewählt, begann er schon bald die UdSSR wirtschaftlich und politisch zu reformieren, wodurch erst die Vereinigung Deutschlands 1990 möglich wurde. Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 wurde Friedensnobelpreisträger „Gorbi“ insbesondere in den westlichen Industrienationen ein begehrter Vortragsgast.
1824: Friedrich (Bedrich) Smetana († 12.5.1884); tschechischer Pianist, Dirigent und Komponist. Zu seinen bekanntesten Kompositionen gehören die Oper „Die verkaufte Braut“ sowie zahlreiche sinfonische Dichtungen aus seiner Heimat, darunter die weltberühmte „Moldau“.
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