Freitag 2.2.24

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Kalenderblatt Freitag, 2. Februar 2024

Zitat des Tages: „Wer eine Wahrheit verbergen will, braucht sie nur offen auszusprechen – sie wird einem ja doch nicht geglaubt.“ Charles Maurice de Talleyrand (1754-1838)

2.2.1950: Filmklassiker: Der Dritte Mann
film-0045.gif von 123gif.de Download & GrußkartenversandKino auf höchstem Niveau bietet der heute angelaufene Thriller „Der Dritte Mann“ des Londoner Regisseurs Carol Reed. Der an Originalschauplätzen gedrehte Film mit den US-Schauspielern Orson Welles und Joseph Cotten in den Hauptrollen, ein Meisterstück der Filmgeschichte, führt den Zuschauer ins Wien der Besatzungszeit und zieht Cineasten von heute noch genauso in seinen Bann wie einst.



Mehr Details:
Der Stoff, den sich Regisseur Reed vorgenommen hat, basiert auf einer Erzählung des britischen Schriftstellers Graham Greene. Darin reist ein amerikanischer Journalist namens Holly Martins (Joseph Cotten) ins Wien der Nachkriegszeit, um ein mysteriöses Rätsel – den Tod seines Freundes Harry Lime, gespielt von Orson Welles – aufzuklären. Bei seiner Suche macht er die Entdeckung, dass der Totgeglaubte noch am Leben, jedoch in ein furchtbares Verbrechen verstrickt ist. Der vermeintlich harmlose Harry, ein durchwegs sympathischer Kerl, entpuppt sich im Laufe der Handlung als ein ganz anderer, als er vorgibt zu sein, nämlich als Schwarzhändler. Die Jagd auf den Verbrecher endet in den gespenstischen Abwässerkanälen Wiens, wo Lime dann endgültig in die Enge getrieben wird.
Welles, der sich in den USA als Schauspieler bereits einen Namen gemacht und den ersten Oscar erhalten hat, gelingt mit der überzeugenden Darstellung der zwielichtigen Figur der Einstieg ins europäische Filmgeschäft. Auch der Komponist des berühmten Zither-Themas, der Ungar Anton Karas, setzt sich mit seiner Filmmusik ein Denkmal. Ihn hat Regisseur Reed eines Nachts beim Besuch eines Wiener „Bierbeisl“ zufällig auf seiner Zither spielen gehört und ihn vom Fleck weg engagiert. Über die Harmonie von Filmmusik und Handlung schwärmte der Journalist Roger Ebert kurz nach der Premiere in der „Chicago Sunday Times“: „Has there ever been a film where the music more perfectly suited the action than in Carol Reed’s ‚The Third Man‘?“ Mit Perfektion besticht auch die Kameraführung mit Blick auf die „Location“ Wien; mit ihren Jugendstilgebäuden und dem unnachahmlichen, üppigen und zugleich morbiden Flair wird sie immer wieder geschickt ins rechte Licht gerückt.
Wiens Labyrinth an Abwasserkanälen muss bei den Zuschauern einen besonders bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Ein Wiener Hotel bietet deshalb interessierten Besuchern unter der Devise „Die Rückkehr des Dritten Mannes“ ein dreitägiges Veranstaltungspaket an: Highlight ist eine dreißigminütige Führung hinab in die schaurig-schöne Tiefe der Wiener Kanalisation, wo Schauspieler den berühmten Showdown überzeugend nachstellen.
Gedenktage:
1989: Bei Demonstrationen gegen den elitären „Wiener Opernball“ kommt es zu heftigen Ausschreitungen. Während im Ballsaal das rauschende Fest weitergeht, liefern sich Polizei und Ballgegner eine regelrechte Straßenschlacht. Fazit: mehr als 50 Verletzte.
1952: In Dortmund wird das größte Sport- und Veranstaltungszentrum, die 8.000 Quadratmeter große Westfalenhalle, von Oberbürgermeister Fritz Henßler seiner Bestimmung übergeben. Die neugebaute Halle bietet Platz für rund 23.000 Besucher.
1940: Joseph Goebbels, Reichsminister für Propaganda und Volksaufklärung und gleichzeitig zuständig für die Kultur im deutschen Reich, teilt dem Volk mit, dass Filme nicht intellektuell sein dürften, da sie ein wichtiges „Instrument der Moralsteigerung“ während des Kriegs darstellten.
1852: Zur Verrichtung dringender Notdurften unterwegs wird in der Londoner Fleet Street die erste öffentliche Bedürfnisanstalt für Männer eröffnet. Wenig später werden auch Frauen ein eigenes öffentliches „stilles Örtchen“ erhalten.
1556: Das heftigste Erdbeben seit Menschengedenken erschüttert die chinesischen Provinzen Schensi, Schansi und Honan. Die Zahl der Todesopfer wird bei über 800.000 vermutet.
962: Nach seinem siegreichen zweiten Italienfeldzug lässt sich König Otto I. (Otto der Große) als erster deutscher Herrscher in Rom zum Kaiser krönen. Das Krönungszeremoniell nimmt Papst Johannes XII. vor. Fünf Jahre später, beim dritten Italienfeldzug, wird er seinen Sohn zum Mitkaiser krönen lassen.
Geburtstage:
1977: Shakira, eigentlich S. Isabel Mebarak Ripoll; kolumbianische Sängerin. In ihrer Heimat ist die rassige Latino-Queen schon seit Jahren ein Star; in Deutschland gelang ihr dies mit den Songs „Whenever, wherever“ und „Underneath your clothes“. Einer ihrer größten Fans ist nach eigenem Bekenntnis der Schriftsteller und Literaturnobelpreisträgerr Gabriel Garcia Marquez.
1954: Robert Atzorn; deutscher Schauspieler. Seine Rolle in der Serie „Unser Lehrer Dr. Specht“ machte ihm zum Lieblingspauker der deutschen Fernsehzuschauer. Atzorn war zudem Hauptdarsteller der Serie „Oh Gott, Herr Pfarrer“ und ist auch häufig in TV-Krimis zu sehen, z.B. als NDR-„Tatort“-Kommissar Jan Casstorff.
1927: Stan Getz († 6.6.1991); US-amerikanischer Jazzmusiker und mit elf Grammys ausgezeichneter Tenorsaxophonist. Er spielte mit Größen wie Benny Goodman, Jimmy Dorsey und Woody Herman; den ganz großen Erfolg hatte er mit Bossa-Nova-Rhythmen, unter anderen den Kompositionen „Desafinado“ und „The Girl From Ipanema“.
1882: James Joyce († 13.1.1941); irisch-englischer Schriftsteller. Dem Autor, der zunächst überwiegend Gedichte und Kurzgeschichten über seine Heimatstadt Dublin verfasste, gelang mit seinem 1922 herausgegebenen Roman „Ulysses“ ein Meisterstück der Weltliteratur, das in den USA und Großbritannien wegen Obszönität jedoch erst einmal verboten wurde.
1754: Charles Maurice de Talleyrand († 17.5.1838); französischer Herzog und Politiker. Nach dem Sturz Napoleons übernahm der Reformer die Regierungsgeschäfte, festigte das geschädigte Ansehen Frankreichs auf dem „Wiener Kongress“ und setzte sich für die Rückkehr der Bourbonen ein.
Copyright Rosmarie Elsner

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