Ostermontag 1.4.24

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Kalenderblatt Ostermontag, 1. April 2024

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wetter-0043.gif von 123gif.de Download & GrußkartenversandZitat des Tages: „Mancher, der aus allen Wolken fällt, entdeckt zu spät, dass er keinen Fallschirm hat.“ O. W. Fischer (1915-2003)

1.4.1792: Ein Englischer Garten für die Münchner
Das im August 1789 vom bayerischen Kurfürsten Karl Theodor erlassene Dekret, in den Münchner Isarauen einen „allgemeinen englischen Garten anzulegen“, wird heute „grüne“ Wirklichkeit. Der nach den Entwürfen des amerikanischen Bauherrn und Physikers Sir Benjamin Thompson aus Massachusetts, besser bekannt als Graf von Rumford, angelegte Volkspark wird am 1. April 1792 der Öffentlichkeit übergeben.


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Wie ein langer grüner Gürtel zieht sich der 373 Hektar große Park seither sanft durch die bayerische Landeshauptstadt: vom Haus der Kunst im Osten durch den Stadtteil Schwabing nach Freimann im Norden, dort geht er schließlich in die Isarauen über. Der Lieblingspark der Münchner, in dem sie heute noch genauso gerne „lustwandeln“ wie einst, ist der größte seiner Art auf der Welt und übertrifft von den Ausmaßen her sogar seine berühmten „Brüder“, den Hydepark in London und den New Yorker Central Park.
Die Idee zu der grünen Oase wurde vier Wochen nach der französischen Revolution geboren. Schon in der „Geburtsurkunde“ bestimmte seine Churfürstliche Durchlaucht, „er sei gnädigst gesonnen, den hiesigen Hirschanger zur allgemeinen Ergötzung für Dero Residenzstadt München herstellen zu lassen und diese schönste Anlage der Natur dem Publikum in ihren Erhohlungs-Stunden nicht länger vorzuenthalten.“ Dass Karl Theodor von Bayern den Auftrag an „General Major der Cavallerie tit. Chevalier von Thompson“ übertrug, lag unter anderem daran, dass dieser in jungen Jahren in England lebte und über das entsprechende Know-how verfügte, der Anlage das in Mode gekommene englische „Outfit“ zu verpassen. Ab 1804 wurde es vom Gartenbauarchitekten Ludwig von Sckell gestalterisch noch ein wenig verfeinert.
Vieles hat die „grüne Lunge“ in den mehr als 200 Jahren ihres Bestehens erlebt. Sind es heute meist Jogger, Radler, Liebespärchen, Rentner, Kinderwagen schiebende Mütter, spielende Kinder und Besucher der Biergärten am Chinesischen Turm, Seehaus, Hirschau oder Aumeister, die den Park bevölkern, diente er in den „wilden“ 60ern und 70ern vielen Hippies und so genannten „Gammlern“ als Domizil. 1972, anlässlich der Olympischen Spiele, fanden dort die Bogenschießturniere statt. Neue Erscheinungsbilder kamen in den 80er Jahren hinzu: Zahlreiche Anhänger der Freikörperkultur tummelten sich zum Entsetzen der bekleideten Spaziergänger splitternackt auf den Wiesen am Eisbach; in Scharen pilgerten amerikanische Touristen aus dem nah gelegenen Hilton Hotel herüber, um sich mit eigenen Augen von den „nackten Tatsachen“ zu überzeugen. Und gewiss wird der Englische Garten auch in Zukunft noch einiges an Strömungen erleben und überstehen.
Gedenktage:
1987: In der Bundesrepublik gibt es ab heute neue Personalausweise. Vorteil der Plastikkarten gegenüber den seit 1949 gebräuchlichen grauen Identitätsheftchen: Die „Neuen“ können in den Computer eingelesen werden und sind absolut fälschungssicher.
1969: Im Amsterdamer Hilton Hotel geht das siebentägige „Bed-in“, das sich Beatle John Lennon und seine frisch angetraute Frau Yoko Ono vor Kameraaugen aus aller Welt gaben, zu Ende. Mit dem ungewöhnlichen Happening im Bett wollte das prominente Paar ein Zeichen für den Frieden setzen.
1963: Die ARD – Das Erste bekommt ab heute Konkurrenz durch das Zweite. In Deutschland geht das in Mainz ansässige Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) an den Sendestart. Den Programmauftakt macht nach den Nachrichten die Unterhaltungsshow „Melodie Berlin“.
1944: Ein Versehen der US-Luftwaffe führt zur Bombardierung der nahe der deutschen Grenze gelegenen schweizerischen Stadt Schaffhausen. Der amerikanische Irrtum kostet 40 Eidgenossen das Leben.
1875: Deutschlands Eisenbahnen erhalten eine einheitliche Signalordnung und ein elektrisches Streckenblocksystem – zwei Neuerungen, die künftig die Zahl der Zugunglücke merklich zurückgehen lassen.
1777: „Sturm und Drang“ nennt sich das heute in Leipzig uraufgeführte Drama des Frankfurter Dichters Friedrich Maximilian Klinger; eine Bezeichnung, die später einer ganzen künstlerischen Epoche ihren Namen geben wird.
Geburtstage:
1948: Jimmy Cliff, eigentlich James Chambers; jamaikanischer Reggaemusiker, der mit seiner rhythmischen Musik weltweit bekannt wurde. Neben ins Ohr gehenden Eigenkompositionen wie „Wonderful World, Beautiful People“ und „Many Rivers To Cross“ sang er im Disney-Film „König der Löwen“ den Titel „Hakuna Matata“. Im erfolgreichen Reggae-Film „The harder they come“ (1970) trat er erstmals auch als Hauptdarsteller auf.
1929: Milan Kundera; tschechischer Schriftsteller. Nach Erscheinen seines antistalinistischen Romans „Der Scherz“ wurde er mit Schreibverbot belegt und 1979 aus der Tschechischen Republik ausgebürgert (seither lebt er im Exil in Frankreich). Dass dies seinem Erfolg keinen Abbruch tat, bewies er 1984 mit seinem Roman „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“, der monatelang die internationalen Bestsellerlisten anführte.
1915: Otto Wilhelm Fischer († 29.1.2003); österreichischer Schauspieler, besser bekannt unter seinen Initialen O. W. In den 50er- und 60er-Jahren durchlief er eine Bilderbuchkarriere als charmanter und hoch bezahlter Leinwandheld. Glanzrollen spielte der heute am Luganer See zurückgezogen lebende Künstler in den Komödien „Helden“, „Peter Voß, der Millionendieb“ und „Es muss nicht immer Kaviar sein“.
1873: Sergej Wassiljewitsch Rachmaninow († 28.3.1943); russischer Komponist, Pianist und Dirigent. Als gefeierter Pianist konzentrierte er sich auf Werke von Franz Liszt und Frédéric Chopin, in seinen Kompositionen, darunter Klavierkonzerte, Chor- und Orchesterwerke, brachte er die „Seele Russlands“ zum Klingen.
1815: Otto (Eduard Leopold) Fürst von Bismarck († 30.7.1898); deutscher Politiker. Der „Eiserne Kanzler“ und außergewöhnliche Politstratege gilt als „Baumeister“ des Deutschen Reiches, seit er 1871 die kleindeutsche Lösung ohne Österreich durchsetzte. Persönliche Differenzen mit Kaiser Wilhelm II. führten 1890 zur Entlassung des Staatsmanns, der übrigens auch dem Bismarckhering zu seinem Namen verholfen haben soll.
Copyright: Rosmarie Elsner

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