Montag 1.1.24

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Kalenderblatt Montag 1. Januar 2024 – Ein Gutes Neues Jahr!weinkuehler-0001.gif von 123gif.de

Zitat des Tages: „Wir alle sollten uns um die Zukunft sorgen, denn wir werden den Rest unseres Lebens dort verbringen.“ Charles F. Kettering (1876-1958)

1.1.1806: Ein Königreich für Bayern: Eine verhängnisvolle Affäre
Kleine Geschenke erhalten bekanntlich die Freundschaft oder besser gesagt die Allianz! Das dachte sich auch der französische Kaiser Napoleon und zog die seidenen „Spendierhosen“ an, als er am Silvestertag des Jahres 1805 in München Station machte. Im Reisegepäck führte er eine von seinen Pariser Goldschmieden angefertigte Krone mit sich, die er samt Königswürde dem Kurfürstentum Pfalz-Bayern am Neujahrstag 1806 zu verleihen gedachte.


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Statt einer prunkvollen Krönungszeremonie wurde dann aber eine recht schlichte Feier daraus. Der erste bayerische Monarch – der vormalige Kurfürst Max IV. Joseph, nunmehr Max I. Joseph, König von Bayern – ohnehin ein recht sachlich und spartanisch erzogener Politiker, bedankte sich mit knappen Worten, teilte seinen Ministern in der Residenz zu München mit, dass er den Titel annehme und wünschte allen ein gutes Neues Jahr. Die Krone wurde ihm jedoch nie aufs Haupt gesetzt.
Natürlich war es ursprünglich ganz anders geplant. Ein kirchlicher Würdenträger sollte den Krönungsakt vornehmen, aber Kirche und Staat lagen sich gerade wegen der Säkularisation in den Haaren, und deshalb wurde das Ritual auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Ganz ohne Gegenleistung für das großzügige „Geschenk“ samt einiger Ländereien ging es natürlich auch für die Bayern nicht ab: Napoleon brauchte schließlich für seine diversen Vorhaben jede Menge Verbündeter. Und so hatte sich das kleine Kurfürstentum Pfalz-Bayern bereit erklärt, dem frankophilen „Rheinbund“ beizutreten und dem französischen Kaiser im August 1805 seine mündliche Unterstützung zugesagt und dieses Zugeständnis einen Monat später schriftlich besiegelt. Max Joseph tat dies mit knirschenden Zähnen, denn weder wollte er sich auf die Seite der Österreicher stellen, die ihn drängten, mit ihnen gemeinsame Sache gegen Napoleon zu machen, noch auf die Seite des machthungrigen Korsen, um gegen die österreichisch-russischen Truppen zu kämpfen. Viel lieber wäre er weiterhin neutral geblieben. Wäre da nicht sein Berater Maximilian Joseph Freiherr von Montgelas gewesen, der die ganze Aktion geschickt vorantrieb, um aus dem bescheidenen Kurfürstentum einen modernen und mächtigen Staat zu machen: ein verlockendes Angebot, das Max nicht ausschlagen wollte.
Anfangs gestaltete sich die bayerisch-französische Allianz noch recht erfreulich. Die bayerischen Soldaten marschierten gemeinsam mit den französischen Truppen und standen für einige Zeit auf der Siegerseite. Mit dem gescheiterten Russlandfeldzug änderte sich die Situation schlagartig. Von den 33.000 bayerischen Soldaten, die in die Schlacht gezogen waren, kehrten lediglich 3.000 in die Heimat zurück. Da war es für Max Joseph mit der Freundschaft vorbei. Im Oktober 1813 trat er aus dem Rheinbund aus, wechselte die Fronten und kämpfte wenige Monate später mit Österreichern, Preußen und Russen gegen die napoleonischen Truppen. Das französische „Verlobungsgeschenk“ rückte er allerdings nicht mehr heraus.
Gedenktage:
1998: Ende eines Monopols: Telefonieren geht ab heute nicht mehr ausschließlich auf das Konto der Deutschen Telekom. Die Liberalisierung gestattet Privatunternehmen den Einstieg in den bald hart umkämpften, lukrativen Telekommunikationsmarkt.
1975: Ab heute ist man in Deutschland bereits mit 18 und nicht wie bisher erst mit 21 Jahren mündig. Im Strafrecht hingegen greift die neue Volljährigkeitsregelung nicht; hier bleibt die ursprüngliche Regelung weiterbestehen.
1946: Vor den Toren der englischen Metropole London, im Vorort Heathrow, nimmt der größte europäische Flughafen seinen Betrieb auf. Nach den Zerstörungen des Ersten Weltkriegs war der Bau eines modernen internationalen Airports unabdingbar geworden.
1896: In München wird die wöchentlich erscheinende Kunst- und Literaturzeitschrift „Jugend“ gegründet. Sie gibt nicht nur der Kunstszene an der Isar Impulse, sondern verleiht bald einer ganzen Epoche, dem „Jugendstil“, ihren Namen.
1863: Ende der Sklaverei: Die unter Präsident Abraham Lincoln bereits im Vorjahr entstandene „Emanzipationsakte“ schafft ab heute die Sklaverei in den Vereinigten Staaten von Amerika endgültig ab. Alle in den Südstaaten lebenden Sklaven werden dank dieser Resolution für frei erklärt.
153 v. Chr.: Erstmals gilt der 1. Januar für das römische Konsulatsjahr als Jahresanfang anstelle des bis dahin gültigen 1. März. Allerdings dauert es noch gut 100 Jahre, bis sich der neue Jahresanfang auch im bürgerlichen Leben etablieren wird (46 v. Chr.).
Geburtstage:
1939: Michèle Mercier, eigentlich Jocelyne M. M.); französische Filmschauspielerin. Ihr Bekanntheitsgrad in Deutschland basiert primär auf der Rolle der Angélique in der im 17. Jahrhundert spielenden gleichnamigen Mantel- und Degen-Filmreihe (nach den Romanen der Schriftstellerin Anne Golon). Von diesem ihr anhaftenden Image konnte sich die Französin nie ganz lösen.
1919: J. D. (Jerome David) Salinger; US-amerikanischer Autor, dessen Roman „Der Fänger im Roggen“ (1951) für großes Aufsehen sorgte und noch heute den Ruf eines Kultbuches genießt. Außer diesem Klassiker veröffentlichte Salinger zwischen 1948 und 1959 noch insgesamt 13 Kurzgeschichten.
1887: Wilhelm Canaris († 9.4.1945); deutscher Admiral, Marineoffizier und Geheimdienstler. Unter Adolf Hitler fungierte er als Leiter der Abwehrabteilung im Reichswehrministerium. Wegen seiner Verbindung zur Widerstandsbewegung wurde er 1944 „unehrenhaft“ entlassen, verhaftet und ein Jahr später im KZ Flossenbürg hingerichtet.
1879: William Fox, eigentlich Wilhelm Fuchs († 8.5.1952); US-amerikanischer Filmmagnat. Der Sohn deutsch-jüdischer Eltern, in New Yorks Lower East Side aufgewachsen, durchlief die typische Millionärskarriere (Zeitungsjunge, Schuhputzer etc.), bevor er mit seiner Filmgesellschaft ein Imperium, die Fox Film Corporation (später Twentieth Century Fox), begründete.
1863: Pierre Baron de Coubertin († 2.9.1937); französischer Pädagoge, Historiker und Begründer der Olympischen Spiele der Neuzeit. Dem ersten IOC-Präsidenten (1896-1925) wurde 1912 zudem für seine „Ode an den Sport“ die olympische Goldmedaille für Literatur verliehen.
Copyright Rosmarie Elsner

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