Sonntag 1.9.24

Sonntag 1.9.24

Kalenderblatt Sonntag, 1. September 2024


Zitat des Tages: „Der Instinkt ist nichts anderes als das von Generation zu Generation vererbte Gedächtnis des Menschengeschlechts.“ August Forel (1848-1931)

1.9.1939: Zweiter Weltkrieg: Angriff im Morgengrauen
Waffen von 123gif.deIn den frühen Morgenstunden des 1. September 1939 marschieren deutsche Truppen in Polen ein. Als Vorwand für den „Blitzkrieg gegen Polen“, der ohne Kriegserklärung erfolgt, dienen Adolf Hitler angeblich vorangegangene Grenzverletzungen. Diese stellen sich als fingierter Angriff auf den Sender Gleiwitz heraus, bei dem deutsche Soldaten in polnischen Uniformen die oberschlesische Sendestation überfallen hatten.

Mehr Details:
Dass Frieden nur eine Vorbereitungszeit für den Krieg sei, brachte Adolf Hitler bereits in seinem Buch „Mein Kampf“ zum Ausdruck. Nur 20 Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs tritt er den Beweis für diese These an. Er zettelt einen „Blitzkrieg“ an, indem er einen vorgetäuschten Angriff auf den Sender Gleiwitz als Vorwand benutzt, um im Nachbarland Polen einzufallen. In dem in der Nacht auf den 1. September ausgearbeiteten Schriftstück liest sich die verhängnisvolle Entscheidung Hitlers folgendermaßen: „Nachdem alle politischen Möglichkeiten erschöpft sind, um auf friedlichem Wege eine für Deutschland unerträgliche Lage an seiner Ostgrenze zu beseitigen, habe ich mich zur gewaltsamen Lösung entschlossen.“
Was zunächst wie eine Nacht-und-Nebel-Aktion aussieht, ist von langer Hand vorbereitet worden. Nach außen hin wird der Überfall als „aktiver Schutz des Reiches“ dargestellt und der Bevölkerung als „Gegenangriff“ verkauft. Während Truppen der Deutschen Wehrmacht die Grenzpfähle zu Polen niederreißen und das deutsche Linienschiff „Schleswig-Holstein“ das Feuer auf polnische Bastionen vor Danzig eröffnet, ahnt die Weltöffentlichkeit noch nichts von dem Pakt zwischen den Vertragspartnern Hitler und Stalin. In einem geheimen Zusatzprotokoll haben die beiden Machthaber bereits die beabsichtigte „Beute“ Polen untereinander aufgeteilt. Zur einstigen Größe des Reiches fehlen dem größenwahnsinnigen „Führer“ nur noch Danzig und die seit dem Versailler Vertrag zu Polen gehörenden Ostgebiete.
Den Westmächten Frankreich und England bleibt es nicht erspart, auf den deutschen Angriff zu reagieren, schließlich haben sie bereits im März zum Schutz Polens einen Beistandspakt geschlossen. Doch obwohl die Kriegshandlungen in Polen bereits seit 36 Stunden im Gange sind, nehmen die Westmächte diese Aktion noch nicht so recht ernst. Sie wollen einlenken und Hitler zur Umkehr bewegen, der diese überdies fälschlicherweise wissen lässt, dass Deutschland keine Interessen im Westen verfolge. Nach langem Zögern überreicht der britische Botschafter in Berlin schließlich dem deutschen Regierungsvertreter am Morgen des 3. September eine Note, die von Deutschland die Einstellung der Kampfhandlungen bis 11 Uhr fordert. Das Ultimatum läuft ab. Unmittelbar danach erklären Großbritannien und Frankreich Deutschland den Krieg. Der Zweite Weltkrieg hat begonnen.
Gedenktage:
1995: Die französische Marine entert das Greenpeace-Flaggschiff „Rainbow Warrier II“. Aktivisten der Umweltorganisation hatten wiederholt versucht, in die Sperrzone um das Mururoa-Atoll vorzudringen, um gegen die von der französischen Regierung geplanten Atombombentests im Südpazifik zu protestieren.
1971: Auftakt für BAföG. Das Bundesausbildungsförderungsgesetz regelt ab heute die Förderung staatlicher Ausbildung in Deutschland. Mit den BAföG-Geldern soll auch Kindern aus finanziell schwächeren Bevölkerungsschichten die Chance gegeben werden, ein Studium absolvieren zu können.
1923: Ein verheerendes Erdbeben, dem eine Flutwelle und eine gewaltige Feuersbrunst folgen, erschüttert das Kaiserreich Japan. 143.000 Menschen kommen ums Leben; die Großstädte Tokio und Yokohama fallen der Zerstörung fast vollständig zum Opfer. Japans Regierung ruft daraufhin im ganzen Land den Kriegszustand aus.
1914: Um seine Ablehnung gegenüber dem Deutschem Reich und allem, was in irgendeiner Form deutsch ist, zum Ausdruck zu bringen, lässt Zar Nikolaus II. (ein Vetter des deutschen Kaisers Wilhelm II.) die russische Hauptstadt St. Petersburg in Petrograd umbenennen. Erst 1991 erhält die dazwischen Leningrad benannte Stadt ihren ursprünglichen Namen zurück.
1900: Mit einem Telegramm an Amerikas Präsidenten William McKinley weiht Kaiser Wilhelm II. die neue Transatlantik-Verbindung ein. Telegraphieren nach Übersee ist ab heute dank eines 13.000 km langen Seekabels zwischen New York und der Nordseeinsel Borkum möglich; die Geschwindigkeitsrate beträgt etwa 150 Buchstaben pro Minute.
Geburtstage:
1946: Barry Gibb; britisch-australischer Musiker. Der älteste der ehemals vier Gibb-Brüder profilierte sich bei den Bee Gees, die zu den fünf erfolgreichsten Bands aller Zeiten zählt, als Sänger und Songschreiber. Viele Songs aus der Softrock- („Massachusetts“) und der Disco-Ära („Staying Alive“) stammen aus der Feder des mittlerweile in Ehren ergrauten Popidols. Erfolg war ihm in den 80er-Jahren auch im Duo mit Barbara Streisand beschieden („What Kind of Fool“).
1875: Edgar Rice Burroughs († 19.3.1950); US-amerikanischer Schriftsteller im Genre Unterhaltungsromane und der Mann, der „Tarzan“ populär machte. Den Auftakt zu seinen Geschichten um den edlen Dschungelhelden, der von einer Affenmutter großgezogen wird, bildete der Roman „Tarzan bei den Affen“ (1914). Kurze Zeit später interessierte sich bereits die Filmindustrie für den exotischen Stoff, der 1918 auf die Kinoleinwand kam.
1854: Engelbert Humperdinck († 27.9.1921); deutscher Komponist. Er schuf nicht nur die populäre Märchenoper „Hänsel und Gretel“ (1893) sowie die Oper „Die Königskinder“ (1897), sondern assistierte darüber hinaus dem Komponisten Richard Wagner bei der Einstudierung des „Parsifal“ bei den Bayreuther Festspielen.
1848: August Forel († 27.7.1931); schweizerischer Psychiater, Sozialethiker und Insektenforscher. Der vielseitige Wissenschaftler erwarb sich auf völlig unterschiedlichen Gebieten einen Ruf: bei der Entdeckung der Gehörnerven, der Hypnose, der Reformierung des Strafrechts; überdies erkundete er die Welt der Insekten, insbesondere der Ameisen.
1692: Egid Quirin Asam († 29.4.1750); deutscher Baumeister, Bildhauer und Stukkateur. Gemeinsam mit seinem Bruder Cosmas Damian Asam zählte er zu den führenden Meistern der süddeutschen Barockplastik. Zu sehen sind die Werke der Brüder Asam in der Klosterkirche von Weltenburg, in der Basilika im niederbayerischen Rohr und natürlich in der nach ihnen benannten Asamkirche in München.
Copyright Rosmarie Elsner

Tags: