Donnerstag 1.2.24

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Kalenderblatt Donnerstag, 1. Februar 2024

Zitat des Tages: „Der gute Geschmack ist die Fähigkeit, ständig der Übertreibung entgegenzuwirken.“ Hugo von Hofmannsthal (1874-1929)

1.2.1979: Machtwechsel im Iran
flagge-0735.gif von 123gif.de Download & GrußkartenversandNach dem Sturz von Schah Mohammed Reza Pahlawi und seiner Flucht im Januar 1979 kehrt der 1964 des Landes verwiesene greise Schiitenführer „Ayatollah“ Ruhollah Khomeini aus dem Exil in seine Heimat zurück. Unter frenetischem Beifall der Bevölkerung proklamiert er die „Islamische Republik“, die eine Trennung von Staat und Kirche strikt ablehnt, und setzt dem prowestlichen Kurs im Iran ein jähes Ende.



Mehr Details:
Der Hass des religiösen Fanatikers richtet sich insbesondere auf die Rolle der USA, die das ehemalige Schah-Regime unterstützten. „Bei dieser Revolution ist der Satan Amerika, das mit lautem Geschrei andere Satane um sich zu versammeln versucht. Dies gilt sowohl für die Satane im Lande als auch außerhalb des Irans“, lässt der aus dem Exil in Frankreich und der Türkei zurückgekehrte Revolutionsführer vermelden. Das geistliche Oberhaupt der Schiiten wirft den Vereinigten Staaten „Versklaverei“ seines Landes vor und dass diese einzig an der Ausbeutung der Ölvorkommen im Land interessiert seien. Khomeinis pro-islamische Maßnahmen, wie etwa die Verstaatlichung der Banken, führen dazu, dass ausländische Investoren und Unternehmen fluchtartig das Land verlassen, was der Wirtschaft unermesslichen Schaden zufügt und sie nahezu zum Erliegen bringt.
Auch von der Gesellschaft fordert die Errichtung eines islamischen Gottesstaates nach dem Wunschbild des „Ayatollah“ einen nicht geringen Tribut und stürzt das Land ins tiefste Mittelalter. Den Frauen wird nicht nur das Wahlrecht aberkannt, sie müssen sich nach islamischer Tradition wieder in den Schleier hüllen, den sie unter der Monarchie ablegen durften. So genannte Außenseiter der Gesellschaft, wie Prostituierte und Homosexuelle, aber auch Ehebrecher, trifft es besonders hart. Unter Khomeinis Revolutionsgerichten werden sie zum Tode verurteilt und hingerichtet. Doch sämtliche Beschneidungen der Rechte durch das neue Regime, das sich bei all seinen „Neuerungen“ entweder auf Allah oder den Satan und seine Helfer beruft, stoßen im Volk auf Zustimmung. Die Unzufriedenheit der iranischen Bevölkerung mit dem ehemaligen Monarchen auf dem Pfauenthron und seinem seit 38 Jahren dauernden autoritären Machtsystem treibt die Menschen in ein neues Extrem. Die Begeisterung für das „Neue“, das traditionelle Vorstellungen von Moral, Religion und Sitte erneut ins Zentrum rückt, ist noch zu groß, um die damit verbundenen Rückschritte zu erkennen.
Ein ganzes Jahrzehnt währt die Herrschaft des islamischen Religionsführers im Iran, in dem beinahe die ganze Welt seinen abgrundtiefen Hass gegen alles Westliche zu spüren bekommt. Im Alter von 85 Jahren stirbt Khomeini im Juni 1989 in Teheran.
Gedenktage:
1991: Südafrikas Staatspräsident Frederik Willem de Klerk kündigt vor dem Parlament in Kapstadt die Abschaffung der Apartheidgesetzgebung an. Mit diesem Entschluss ebnet er den Weg zur ersten freien Wahl im Jahr 1994.
1977: Die Erstausgabe der Zeitschrift „Emma – Eine Zeitschrift für Frauen von Frauen“ kommt auf den Markt. Herausgeberin ist die Feministin Alice Schwarzer; inhaltliche Schwerpunkte sind Probleme von Frauen in der Arbeitswelt, Gewalt in der Familie und Auseinandersetzungen zum „Abtreibungsparagraphen“ 218.
1933: Zwei Tage nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten löst Reichspräsident Hindenburg den Reichstag auf. Am Abend wendet sich der neue Machthaber Adolf Hitler im Berliner Rundfunk mit einem Regierungsaufruf an die deutsche Bevölkerung.
1908: Ein von Anhängern der republikanischen Opposition verübtes Attentat beendet das Leben des portugiesischen Monarchen Karl I. und seines 21-jährigen Sohnes und Thronfolgers Ludwig Philipp.
1896: Der Italiener Arturo Toscanini dirigiert in Turin die Uraufführung von Giacomo Puccinis Oper „La Bohème“ – ein triumphaler Erfolg in der musikalischen Laufbahn des 38-jährigen Komponisten aus Lucca.
Geburtstage:
1959: Barbara Auer; deutsche Schauspielerin. Zu sehen war die aparte Dunkelhaarige in unzähligen Film- und TV-Produktionen, darunter im Kinofilm „Frauen sind was Wunderbares“ (1993), im TV Movie „Nikolaikirche“ (1995) sowie an der Seite von Joachim Król in zwei „Brunetti“-Krimis, unter anderem „Vendetta“ (2000).
1927: Günter Guillaume († 10.4.1995); ostdeutscher Agent. Der seit 1972 als Referent im Bonner Bundeskanzleramt tätige Spion wurde 1974 Kanzler Willy Brandt zum Verhängnis; die Guillaume-Affäre führte zu Brandts Rücktritt. Nach seiner Enttarnung wurde der DDR-Agent wegen Landesverrats zu 15 Jahren Haft verurteilt.
1901: Clark Gable († 16.11.1960); US-amerikanischer Filmschauspieler. Häufig sah man den Frauenschwarm in Rollen des charmanten Draufgängers oder des verwegenen Abenteurers wie in „Es begann in Neapel“ mit Sofia Loren. Seine bekannteste Rolle aber war die des Rhett Butler im Südstaaten-Epos „Vom Winde verweht“ (1939).
1874: Hugo von Hofmannsthal († 15.7.1929); österreichischer Dichter, Dramatiker und Essayist. Aus Liebe zur Musik schrieb der Schöpfer von Dramen und Erzählungen auch die Texte zu den meisten Richard-Strauss-Opern und schuf den „Jedermann“, mit dem seit 1920 jährlich die Salzburger Opernfestspiele eröffnet werden.
1459: Konrad Celtis, eigentlich K. Pickel († 4.2.1508); deutscher Humanist, gekrönter Dichter („poeta laureatus“) und lateinischer Lyriker, der sich für die Gleichstellung der deutschen neben der antiken Kultur einsetzte. Das Hauptwerk des Gelehrten, der dem Humanismus in Deutschland und Österreich zum Durchbruch verhalf, heißt „Quatuor libri amorum“ (Vier Bücher über die Liebe).
Copyright Rosmarie Elsner

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