26.6.14-11.1.15 Joseph Beuys

26.6.14-11.1.15 Joseph Beuys

Ich bin ein Sender. Multiples von Joseph Beuys. Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne (26.06.2014-11.01.2015)
Seit Mitte der 1960er Jahre bis zu seinem Tod im Jahr 1986 schuf Joseph Beuys über 500 Multiples – preiswerte, in hoher Auflage produzierte Kunstwerke, durch die er seine Ideen einer großen Öffentlichkeit zugänglich machen wollte. In dieser Werkgruppe experimentierte er mit einer Vielzahl von Formaten und Materialien. Mit den entstandenen Objekten und Papierarbeiten, konnte der Künstler ein breiteres Publikum erreichen, als dies mit Einzelstücken oder Aktivitäten, wie Performances, Vorträgen oder Diskussionsrunden möglich gewesen wäre. Beuys verstand sich selbst als Sender und sah in den Multiples »Antennen«, die seine Visionen verbreiten sollten: »Ich bin ein Sender«, verkündete er, »ich strahle aus!«. Die Multiples bringen das gesamte Spektrum von Beuys’ künstlerischem Interesse zum Ausdruck, da sie sein breit gefächertes Œuvre inhaltlich bündeln und somit in das Leben ihrer jeweiligen Besitzer übertragen.
Mit beinahe hundert Arbeiten aus dem Bestand der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die durch einige Leihgaben ergänzt werden, widmet sich die Ausstellung in vier Räumen folgenden Aspekten: der erstaunlichen Materialienvielfalt der Multiples, ihrem Status als Editionen, der Zusammenarbeit von Beuys mit einer Reihe von Herausgebern für die Anfertigung der Multiples sowie dem Einsatz von Multiples zur Unterstützung bestimmter Projekte.
Diese umfangreiche Ausstellung ermöglicht, die Multiples sowohl historisch einzuordnen, als auch aus zeitgenössischer Perspektive zu betrachten und die Frage zu stellen, welche Botschaften die Multiples bis heute übermitteln.
Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen verfügen dank der großzügigen Schenkung einer privat getragenen Stiftung von weit über 200 Multiples in den Jahren 2008 und 2009 sowie anschließenden Erwerbungen über eine Multiples-Sammlung von Weltrang. Dieser Schwerpunkt konnte 2013 dank der Ankäufe von zehn weiteren Multiples des Künstlers durch PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne in einer geradezu idealen Weise abgerundet werden.
Die Ausstellung »Ich bin ein Sender. Multiples von Joseph Beuys« ist die erste umfangreiche Präsentation dieser Bestände. Sie ist Ergebnis einer achtzehnmonatigen wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der Pinakothek der Moderne mit dem Busch-Reisinger Museum, Harvard Art Museums, Cambridge, USA, das gleichfalls über eine der wenigen umfassenden Sammlungen von Beuys’ Multiples verfügt.
Das Projekt wurde durch die Pinakothek der Moderne initiiert und auf deutscher Seite durch die International Patrons of the Pinakothek ermöglicht. Auf amerikanischer Seite finanzierten Renke B. und Pamela M. Thye sowie der Verein der Freunde des Busch-Reisinger Museums e.V. die transatlantische Kooperation.
Im Zuge der Ausstellung hat die Pinakothek der Moderne eine Website eingerichtet, auf der die wichtigsten Multiples aus der Sammlung vorgestellt werden. Neben Abbildungen und Beschreibungen der einzelnen Arbeiten enthält sie auch biografische Anmerkungen zu Beuys und ein Glossar mit zentralen Begriffen zu seinem Werk. Darüber hinaus listet sie die wichtigsten Herausgeber auf, mit denen Beuys zusammengearbeitet hat, und gibt eine kurze Einführung zur Geschichte des Multiples als Kunstform.
Online ab 23.06.2014
Begleitprogramm zur Ausstellung
Ausstellungsführungen
MI 24.09., 29.10., 12.11., 15.00
DO 14.08., 28.08., 16.10., 11.12., 18.30
SA 20.09., 29.11., 03.01., 10.01., 15.00
Begrenzte Teilnehmerzahl. Vergabe von Teilnahmemarken ab einer Stunde vor Führungsbeginn am Informationstresen.
Senderempfänger
Kunstauskunft zu den Multiples von Beuys
Während der Laufzeit der Ausstellung
Jeden 1. SO im Monat, 15.00-17.00
Das Ewige im Jetzt. Kunst | Theologie | Musik
Demokratie ist lustig. Multiples von Joseph Beuys
Mit Kunstobjekten in hohen Auflagen (Multiples) verband Beuys die Hoffnung, dass Kunst stärker in die Gesellschaft ausstrahlen könne. Das Soziale ist ein zentraler Begriff in seinen Werken. Ob Kunst für Alle oder eine Elite da ist, soll zum Ausgangspunkt eines Dialoges zwischen Theologin und Kunsthistoriker werden. Welche Strategien verfolgen die »ewigen« Partner Religion und Kunst, wenn es um die Verbreitung von Ideen geht?
Noch ein letztes Mal vor der Sommerpause begegnen sich am ersten Samstag im Monat Kunstgeschichte und Theologie vor einem Werk in der Pinakothek der Moderne. Musikalisch intoniert wird das Gespräch in der benachbarten St. Markus-Kirche.
Mit Martina Rogler, Evangelische Studentengemeinde, und Jochen Meister
Musik: Anwar Manuel Alam, Violine
SA 05.07., 15.30
Musik: 15.30 | St. Markus, Gabelsbergerstr. 6
Kunstdialog: 16.00 | Pinakothek der Moderne
7 Euro Museumseintritt
Eine Kooperation mit der Evangelischen Stadtakademie, der Evangelischen Studentengemeinde und St. Markus

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