13. Juni: 125. Todestag König Ludwig II.

13. Juni: 125. Todestag König Ludwig II.

7 Buchempfehlungen

Zum 125. Todesjahr wird König Ludwig II. mit vielfältigen Aktionen gefeiert. Siehe auch Sternstunden
2011 Bayerland
Dr. Elmar Schid/Kerstin Knirr/Alexander Rauch

HERRENCHIEMSEE

LANDSCHAFT UND KUNST
160 S., 29,90 €, gebunden/Schutzu., 27×23 cm. ISBN 978-3-89251-420-6
Um sein lange geplantes “Versaillesprojekt” endlich realisieren zu können veranlasste Ludwig II. am 04.09.1873 die Erwerbung von Herrenchiemsee, wo er sich von 1881-85 jedes Jahr i.d. zweiten Oktoberhälfte aufhielt. Das reich bebilderte Buch rückt manche verklärte Vorstellung gerade, wie z.B., dass die Schönheit der Insel inklusive romantischer Seenlage der Beweggrund gewesen sei, Schloss Herrenchiemsee dort erbauen zu lassen, oder dass es eine Kopie von Versailles sei und vieles mehr. Man bekommt richtig Lust, sich sofort auf die Socken zu machen, um Kunst, Kultur und Historie in herrlicher Urlandschaft zu erforschen. Heuer ein besonders lohnenswerter Ausflug für Ludwig II.-Interessierte, da sich vom 14.05.-16.10.11 in der Bayerischen Landesausstellung: Götterdämmerung – König Ludwig II und seine Zeit die vielen Facetten des königlichen Lebens als Gesamtkunstwerk studieren lassen. RS


12. Mai 2011 Hoffmann und Campe
Klaus Reichold, Thomas Endl

LUDWIG

FOREVER

Die phantastische Welt der Märchenkönigs
224 S., 24 € (D), 24,70 € (A), 39,90 sFr, gebunden, ISBN 978-3-455-50200-8
Schon lange bevor in ganz Deutschland „Dinner for one“ zum Silvesterpflichtprogramm wurde pflegte der weißblaue Märchenkönig Ludwig II. die gepflegte Konversation mit imaginären Tischgästen wie z.B. Madame Pompadour. Vermutlich bei elektrischem Licht, das er womöglich selbst erfunden hat, noch bevor Thomas Alva Edison dafür gefeiert wurde… Dieses neue Buch nimmt kein Blatt vor den Mund und gibt schonungslos und detailliert Einblick ins Leben eines der – trotz diverser Schrulligkeiten – beliebtesten Monarchen des 19. Jahrhunderts. Man darf sich schon fragen – zumal an seinem 125. Todestag, wer letztendlich wahnsinnig war: der König, dem dies von Ärzten attestiert wurde, die ihn nie zu Gesicht bekommen hatten oder die Staatsdiener, die ihn von der politischen Bühne fegen wollten. Um Genialität zu begreifen, muss man selbst ein Stück weit genial sein. RS


2011 stiebner
Heinz Gebhardt

König Ludwig II. hatte einen Vogel…

Unglaubliche, aber wahre Geschichten über Bayerns Märchenkönig
192 S., 14,90 € (D), 15,30 € (A), über 130 Abb.. 20,5 x 13 cm. Gebunden, Schutzumschlag, ISBN 978-3-8307-1052-3
Ein gleichermaßen köstliches wie informatives Buch für alle, die immer schon (noch) ein bisschen mehr über König Ludwig II. erfahren und dafür nicht allzuviel Zeit aufwänden wollten. Heinz Gebhardt schreibt in spannender Lesart und schonungslos so manches Unbekannte, in offiziellen Quellen beschönigte oder unter den Tisch Gefallene über das Leben des „Kinis“. Die schreckliche Kindheit: Prügel, Hunger, Liebesentzug. Den Amtsantritt: Von Geld keine Ahnung, von der Welt nichts gesehen aber mit 18 Jahren König von Bayern: „Ein Goldfasan unter Haushühnern“, wie Graf Friedrich zu Eulenburg die Präsenz des jungen Königs, umgeben von mausgrauen VIP’s der Residenzstadt München, den aufgepuderten Hofdamen und dauergrinsenden Promis beschrieb. Ludwigs 259 chaotische Verlobungstage mit seiner Cousine Prinzessin Sophie, während er eigentlich in den Stallburschen Richard Hornig verliebt war – und sie in den Fotografen Edgar Hanfstängl. Sein Refugium in der „unseligen Stadt München“ hoch über dem Odeonsplatz, unter der Kuppel der Residenz war ein phantastisches und technisches Meisterwerk ohnegleichen. Dieser phänomenale Wintergarten, Ludwigs II., der nach seinem Tod zerstört wurde, verkörperte für ihn die gigantische Illusion unberührter Natur mit tropischen Pflanzen und Tieren. „König Ludwig hatte einen Vogel…“, das war sein dort logierender Papagei, dem er „Guten Abend“ beigebracht hatte. Die wenigen Auserwählten, die in den Genuss kamen, in diese Phantasiewelt eingeladen zu werden, waren sprachlos vor seligem Erstaunen. Keine Freud ohne Leid – meistens anderer: Aus See oder Grotte, tropfte es gelegentlich ganz beträchtlich aufs Bett von Hofkoch Theodor Hierneis unterhalb, so dass dieser zeitweise von einem riesigen Regenschirm beschützt nächtigen musste. Siehe auch König Ludwig II. speist
Das Schicksal von Ludwig II. zeigt einmal mehr, wie unsensible erwachsene Besserwisser, denen Kinder schutzlos ausgeliefert sind, zart besaitete Genialität zerstören oder in unheilvolle Bahnen lenken können. Wenn hier jemand wahnsinnig war, dann bestimmt nicht König Ludwig II. Wer nichts zu verbergen hat, kann auch der Öffnung seines Sargs zustimmen, in der Wittelsbacher Gruft in St. Michael. Was dabei ans Tageslicht käme, das wäre vielleicht „der Wahnsinn“… PS.: Cousine Sissi hat in einem anklagenden Gedicht nach Ludwigs Tod den Begriff: Märchenkönig für geprägt. Das wird Ludwig II. wohl für immer bleiben – nicht nur für die Bayern. RS

2011 Verlag Bayerland
Alfons Schweiggert

DER KÖNIG BIN ICH

König Ludwig II. zum 125 Todesjahr. Die schönsten Anekdoten
120 S., 12,90 €, gebunden, 21 × 14 cm. ISBN 978-3-89251-298-1
Der König bin ich, abgewandelt von L’état c’est moi, der Staat bin ich der Leitspruch von Sonnenkönig Louis XIV./Ludwig XIV. den sich Ludwig II. gern auf die Fahnen geschrieben hat. Dieses Büchlein, gefüllt mit rund 200 kurzweilig zu lesenden und sehr aufschlussreichen Anekdoten aus dem Leben von Ludwig II. ist wie geschaffen für sporadische Kurzzeitleser, die mit möglichst wenig Zeitaufwand möglichst viel über den Kini erfahren wollen. Aus vielen Mosaiksteinen hat Alfons Schweiggert ein weiteres Bildnis auf den Ludwig II.-Büchertisch gelegt. Man erfährt z.B.: dass der König gemäß Verfassung 21 Nächte in der Residenz verbringen musste. Und da diese im „unseligen München“ stand, erbaute er sich einfach in der Kuppel der Residenz eine technisch ausgeklügelte Traumwelt, die ihresgleichen suchte. Leider wurde dieser phantastische Wintergarten 11 Jahre nach Ludwigs Tod abgerissen.
Oder eine schreckliche, Wahrheit gewordene Weissagung: „Die Zigeunerin“: Einmal spielte Ludwig mit Sisi, der späteren Kaiserin von Österreich, und mit deren Schwester Sophie, seiner späteren Braut, im Schloßpark. Da kam eine Zigeunerin am Tor vorbei und las den drei Kindern die Zukunft aus den Händen. Bei Ludwig erkannte sie den Tod im Wasser, bei Sisi das Ende durch einen spitzen Stahl und bei Sophie den Verbrennungstod. Viele Jahre später bewahrheiteten sich diese Weissagungen tatsächlich. Ludwig II. endete im Starnberger See, Sisi wurde in Genf von einem Attentäter erdolcht und Sophie kam bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Paris in dien Flammen um.“ RS


2011 Bayerland
Cornelia Oelwein

Dein Bild wird ewig leben…

König Ludwig II von Bayern im Spiegel historischer Postkarten
84 S., 17,90 €., gebunden, 22 × 23 cm. ISBN 978-3-89251-422-0
„Bilder sagen mehr als Tausend Worte…“ Diese schöne Zusammenstellung historischer Postkarten rund um Ludwig II. mit entsprechenden Erklärungen ist eine ganz besondere Art der Zusammenfassung des Kini-Lebens, die man sich gönnen sollten. RS
Der Mythos »König Ludwig« fasziniert die Menschen. Das war schon zur Blütezeit der Postkarte so. Damals, an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, wurden unzählige Postkarten gedruckt, die König Ludwig II. von Bayern abbilden: als Porträts, in Szenen aus seinem Leben und in Fantasiegemälden. Dazu kam eine nicht zu überschauende Fülle von topografischen Motiven, allen voran die Ansichten der Königsschlösser, die den Ruhm des »Märchenkönigs« weitertrugen. Eine repräsentative Auswahl aus diesem reichen Fundus stellt Cornelia Oelwein in ihrem neuen Buch vor. Zu jeder Postkarte weiß sie Interessantes und manchmal kaum Bekanntes zu erzählen. Auf diese Weise entsteht ein stimmiges Bild vom Leben Ludwigs – von der Geburt in Nymphenburg über die Jugend- und Herrscherjahre bis zu seinem Ende im Starnberger See. Und sogar über seinen Tod hinaus reicht das Gezeigte: Schließlich spiegeln nicht wenige Postkarten die glühende Verehrung wider, die das bayerische Volk noch Jahrzehnte später seinem König entgegenbrachte.


Stiebner_Hierneis_KönigLudwigII speistSeptember 2010 stiebner
Theodor Hierneis

König Ludwig II. speist

Erinnerungen seines Hofkochs
96 S., € 9,90 [D] € 10,20 [A] SFR 18,50, ca. 15 Abb., gebunden, Schutzumschlag, 20,5 x 13 cm. ISBN 978-3-8307-1051-6
„… Küchenangestellter bei einem Staatspräsidenten heute? Man würde sagen: eine gute Stellung. Was für ein mageres Gegenstück zu meinem jugendlichen Empfinden vom Glanz und Schimmer dieser Krone. In ihrem Umkreis sich bewegen zu dürfen, war das Glück…“ (T.H.) Aber in diesem kurzweilig zu lesenden Büchlein, das als ebenso aufschlussreiche wie amüsante Ergänzung in jede Ludwig II.-Bibliothek gehört, geht es um weit mehr, als um die königliche Hofküche. Da kommt handfestes Insiderwissen auf die Tafel! RS
In seinem Sterbejahr 1953, er war schon 84, publizierte der Münchner Feinkosthändler und ehemalige Hofkoch Theodor Hierneis seine Memoiren und plauderte über üppige Menüfolgen und seinen ersten Arbeitgeber, König Ludwig II., dem er ab 1882 vier Jahre als »Mundkoch« dienen durfte. Hier gelangen Sie zu einer Leseprobe

Oktober 2010 dtv
Martha Schad

Ludwig II.

160 S., 9,90 € (D), 10,20 € (A), 15,90 sFr. , ISBN: 978-3-423-31033-8
Martha Schad portraitiert sehr moderat und ohne große Hinterfragerei das Leben von Ludwig II. Ein Büchlein, an dem sich vor allem Leser erfreuen werden, die Verschwörungstheorien – ob handfest oder an den Haaren herbeigezogen- nicht leiden können. RS
»Ich glaube an die Unsterblichkeit der Seele und an die Gerechtigkeit Gottes … Von der höchsten Stufe des Lebens hinabgeschleudert zu werden in ein Nichts – das ist verlorenes Leben; das ertrage ich nicht. Dass man mir die Krone nimmt, könnt ich verschmerzen, aber dass man mich für irrsinnig erklärt hat, überlebe ich nicht. Ich könnte es nicht ertragen, dass es mir so geht wir meinem Bruder Otto, dem jeder Wärter befehlen darf und dem man mit Fäusten droht, wenn er nicht folgen will …« Ludwig II. zu seinem Lakai Alfons Weber, am 10. Juni 1886 Ludwig II. von Bayern (1845-1886) ist wie kein anderer bayerischer König der Nachwelt in Erinnerung geblieben, vor allem durch seine phantastischen Bauten. Sein Tod wurde niemals völlig aufgeklärt. Die Geschichte seines Lebens gibt stets neue Rätsel auf. Auch als Musical sorgt Ludwig II. in Füssen heutzutage wieder für Furore.

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