Mit Holz, Herz und Hand

Mit Holz, Herz und Hand

Keilhofer, Mit Holz, Herz und HandNovember 2016 Verlag Ludwig
Franz Josef Keilhofer

Mit Holz, Herz 

und Hand

Das echte Leben – ein Mann und sein Handwerk

224 S., mit Farbbildteil, 19,99 €, ISBN: 978-3-453-28081-6. Reinblättern

Unsere Mitarbeiterin Ursula Süß-Loof, M.A. hat sich gründlich mit dem Buch auseinandergesetzt:
Holz verkörpert im täglichen Leben die Natur. Und wer Holz bearbeitet, tritt in diese Natur ein. Franz Josef Keilhofer hat den Schritt ins Holzhandwerk gemacht und arbeitet als Drechsler mit dem – seiner Meinung nach – schönsten Material überhaupt – dem Holz – und hat an der Drechselmaschine seine innere Mitte gefunden. Er lebt und arbeitet im Einklang mit der Natur, und wohnt im Bauernhaus der Familie aus dem Jahr 1710 im Berchtesgadener Land am Fuße des Watzmanns. 


Er ist ein echtes Original, ein bodenständiger Mensch in einer modernen Welt, der sich mit Leib und Seele dem Werkstoff Holz verschrieben hat. In diesem sehr persönlichen Buch erzählt er von seinem Leben, seinem nicht immer leichten Weg, bis aus seiner Berufung sein Beruf wurde, seiner besonderen Beziehung zum Werkstoff Holz und davon, was die Natur uns lehrt. Er erzählt von der Schwierigkeit, sich selbst zu finden, der Überwindung seiner Krisen und über seinen nie erloschenen Lebensmut. Wobei dem Material Holz in diesem Prozess der Selbstfindung eine besondere Rolle zukommt.
Das Drechseln hat er sich selbst beigebracht und arbeitet heute als ‚Holzhandwerker‘ – als solcher versteht er sich vor allem. Seine Werkstücke aus heimischem Holz zeichnen sich durch handwerkliche Perfektion und schlichtes, edles Design aus. Berühmt wurde er nicht nur wegen seiner handwerklichen Unikate, sondern auch als ‚Gesicht Bayerns‘ einer landesweiten Werbekampagne 2015. Daneben gibt er Seminare zur Drechselarbeit, schreibt für Fachzeitschriften und arbeitet gelegentlich als Model. Und nicht zuletzt ist er auch noch Musiker in einer Hardcore-Punk-Band.
Unabhängigkeit und ein selbstbestimmtes Leben gehen ihm über alles, wie er gerne betont. Fremdbestimmte oder auch nur Auftragsarbeit liegen ihm nicht. Lediglich dem Holz muss er sich gelegentlich unterordnen: „Ich stehe im Dialog mit dem Holz: Ich muss mich mit ihm verständigen, manchmal muss ich mich ihm unterwerfen. ansonsten bin ich frei.“ – Wer das von sich sagen kann …
In speziellen Baumporträts vermittelt Keilhofer ausgesprochen kenntnisreich- und kurzweilig – dem Leser einen tiefen Einblick in Besonderheiten einzelner Baumarten. Er nimmt ihn mit in nebelschweres Unterholz, erzählt zum Beispiel, warum man die gefällte Eiche in der Erde lagert, dass die Eibe auf der Werkbank den Geruch von dunkler Schokolade verströmt, warum die Zirbe den Menschen beruhigt und weshalb jedes einzelne Holzstück seine ganz eigene Art der Bearbeitung verlangt.
Beindruckende Fotos seiner Freundin im Bildteil zeigen Franz Keilhofer in Aktion, bei der Arbeit mit seinem Werkstoff Holz und inmitten dessen Ursprungs, dem Wald, und vermitteln eindrucksvoll – über den Text hinaus – , mit welcher Hingabe und Leidenschaft er in seiner Arbeit aufgeht.
Am Ende widmet er all jenen ein Kapitel, die daran denken, wie er ebenfalls als Drechsler zu arbeiten, und gibt ihnen handfeste Tipps.
Es ist ein offenes, ehrliches Buch, vom Suchen und Finden des richtigen Baumes und der eigenen Identität. Vom gelebten Traum vom einfachen Leben im Einklang mit der Natur – ohne sich aus der modernen Welt verabschieden zu müssen. Und von einem, der von einer Welt träumt, in der man allein davon leben kann, dass man sein Handwerk gut macht. Von einem Naturburschen – wie er im Buche steht. 

(Ursula Süß-Loof, M.A.)

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