LiveJazz in München

LiveJazz in München

Oktober München Verlag 
Christina Maria Bauer

LIVEJAZZ

in München

152 S., 22,95 €, mit vielen Farbfotos, flexibler Einband, 21,5 x 18,5 cm, ISBN 978-3-7630-4025-4


  • Erster und einziger Guide durch die Münchner Jazz-Szene!
  • Portraits aktueller Jazz-Locations und Festivals in München!
  • Mit englischen Zusammenfassungen


Danke! Endlich ein Buch über die Münchner LiveJazzSzene. Darauf haben (nicht nur meine) Jazzfreunde gefühlte 100 und mindestens 30 echte Jahre – aber definitiv seit der Zeit gewartet, da es zu ihren sonntäglichen Selbstverständlichkeit gehörte, beim Jazzfrühschoppen im Allotria in der Türkenstraße oder in anderen etablierten Einrichtungen abzuhängen bzw. den Tag z.B. im Domicile ausklingen zu lassen.


Publiziert hat es der renommierte München Verlag, der sich unter der Leitung von Lioba Betten schon lange kompetent und liebenswert München mit seinen vielen Facetten widmet. Christina Maria Bauer hat ansprechend geordnet und zu Papier gebracht, was in den Köpfen zahlloser Jazzfans unaufgeräumt und chaotisch kreuz und quer die grauen Zellen belastet hat… RS/PTM



 
musik-instrumente-0100.gif von 123gif.deSie denken bei München als erstes an traditionelle Blasmusik? Das ist längst nicht alles. München ist auch eine Jazzstadt. Kommen Sie mit auf einen Spaziergang durch Jazzclubs und Musikbars, über Open Air Festivals und Biergärten, Jazzfeste und Musikbühnen. Unterwegs sammeln wir die vielseitigsten Jazzjuwelen ein – kleine Ensembles und Big Bands, moderne Jazzstile und Swingmusik im alten Stil, Vokaljazz und unterschiedliche Instrumentalisten, lokale Musiker und internationale Gaststars, Interpreten und Komponisten.
Interview Christoph Aicher vom MünchenVerlag mit der Autorin Christina Maria Bauer
Korrigieren Sie mich, aber Ihr Buch ist doch der erste richtige Jazz-Guide Münchens. Oder?
Das stimmt. So entstand auch die Idee zum Buch. Ich interessiere mich sehr für Jazz und dafür, wo er gespielt wird. Aber ein Buch, einen Guide oder etwas ähnliches, gab es dazu für München bislang nicht. Da dachte ich, dann mache ich den doch am besten gleich selbst.
Warum gab es denn bisher keinen? Und ist München wirklich eine Jazz-Stadt?
Das frage ich mich ehrlich gesagt auch. Offensichtlich kam einfach niemand auf die Idee, oder es schien niemandem lukrativ genug. Was die Definition als Jazz-Stadt angeht, gibt es in Deutschland natürlich Städte mit einer größeren Jazz-Szene, mehr Clubs und größeren Festivals – an erster Stelle sind sicher Berlin und Köln zu nennen. Aber es tut sich auch in anderen Städten viel Interessantes. München ist insgesamt gesehen vorne mit dabei. Die Jazz-Szene hier könnte aber mehr Aufmerksamkeit vertragen. Bekannt ist in erster Linie der Jazzclub Unterfahrt – das ist natürlich auch ein sehr guter Club mit anspruchsvollem Programm. Aber stünde der ganz für sich allein in der Stadt herum, wäre das ein bisschen mager für eine Jazz-Szene. Zum Glück gibt es noch sehr viel mehr Bühnen, vom alternativen, jungen Club über die schicke Bar bis zur großen Konzertbühne, wo regelmäßig Jazz gespielt wird – und zwar auch ganz unterschiedliche Richtungen. Gerade in der sehr bayerischen Atmosphäre einiger Biergärten wird außerdem auch der ältere Stil des Swings gepflegt. Das alles in ein aussagekräftiges Gesamtbild zu fassen, war mir ein Buch wert.
Ich kann mir vorstellen, dass sich alle Clubs, Bands und Veranstalter gefreut haben, als Sie von Ihrem Projekt erzählt haben. Wie groß war deren Unterstützung?
Sehr unterschiedlich, es war alles dabei. Manche haben sich sicher erst mal gewundert, was das jetzt werden soll – wieso schreibt diese Frau ein Buch über den Livejazz in München? Kann man da ein Buch drüber schreiben? Andere haben sich gleich gefreut und fanden die Idee gut. Entsprechend unterschiedlich sah es mit der Unterstützung aus. Viele waren aber sehr zugänglich, haben sich gleich für Fragen und Interviews zur Verfügung gestellt und ihre Fotoerlaubnis für die Spielstätten gegeben. Freundlich waren auch die angefragten Fotografen, die jeweils einige Bilder aus ihrem Fundus beigesteuert haben. Ihnen hat die Idee mit dem Livejazz-Buch offenbar auch ganz gut gefallen.
Nach welchen Kriterien haben Sie die Lokationen ausgesucht? Mir ist zum Beispiel aufgefallen, dass ein Alfonso’s nicht vorhanden ist.
Ich habe in erster Linie nach Livejazz gesucht. An vielen Spielstätten wird auch andere Musik gespielt, das gibt oft ein interessantes Gesamtprogramm – etwa mit Soul, Funk, Blues oder Pop. Alfonso’s aber zum Beispiel ist eine Bluesbar und war deswegen speziell für dieses Buch nicht auf dem Suchradar. Insgesamt werden 36 Bühnen vorgestellt, davon 16 ausführlicher, 20 in Kurzporträts. Es gibt in der Stadt auch noch einige mehr, die ab und an Jazzkonzerte im Programm haben. Die Teilnahme hat nicht bei allen geklappt. Wenn mehrere Anfragen bei einem Spielort nicht funktioniert haben, habe ich es aus Ressourcengründen dann auch dabei belassen. Es steckt auch so schon eine Menge Zeit und Planung in diesem Buch, und ich dachte mir, das kann dann mit einer Teilnahme bei den Betreffenden nicht so dringend sein. Es mag vielleicht auch nicht jeder Spielort in einem Buch vorgestellt werden. Wer weiß, wenn es eine zweite Auflage gibt, möchten vielleicht noch einige weitere Bühnen mitmachen. Die großen Spielorte mit umfangreichem Jazzprogramm und der Großteil der Kleineren sind aber schon jetzt dabei.
Jazz scheint Ihnen wahnsinnig viel zu bedeuten, sprich wahrscheinlich sind Sie jeden Abend unterwegs. Was sind denn Ihre persönlichen Favoriten und warum?
Jazz ist für mich die anspruchsvollste, abwechslungsreichste und interessanteste Musik, die es derzeit gibt. Es gibt da kaum das Phänomen des Satthörens, das man von anderer Musik kennt. Jazz ist außerdem verbunden mit sehr viel Freiheit, ständiger Innovation, dem individuellen Ausdruck des einzelnen Musikers, auch im Gefüge eines Ensembles, und mit Improvisation. Das sind alles Elemente, die ich auch über diese Musik hinaus als sehr positiv und wichtig einschätze. Mir sind aber auch andere Musikrichtungen wichtig. Ich finde es sehr schwierig, und auch immer ein wenig unfair den anderen gegenüber, Favoriten zu nennen – sowohl was Spielorte als auch Musiker angeht. Für die Jazz-Szene als Gesamtheit sind sie alle wichtig. Was das Unterwegssein angeht, wechselt das bei mir immer ein bisschen phasenweise. Mal bin ich viel auf Konzerten unterwegs, mal wenig, je nachdem was sonst so ansteht und wie viel Zeit ich dafür habe. Ich muss zugeben, insgesamt erfülle ich wohl schon ein bisschen das Autorenklischee, sehr viel vor der Tastatur zu sitzen, und dann auch ganz bevorzugt vor der eigenen. Irgendwo müssen die ganzen Texte schließlich auch herkommen. Aber wenn ich unterwegs bin, dann ist tatsächlich ganz überwiegend Kultur der Grund, meistens Musik.
Haben Sie einen absoluten Geheimtipp in Sachen Jazz für uns?
Jede der Münchner Livejazz-Bühnen besuchen, sich die vielen interessanten regionalen Musiker und möglichst viele nationale und internationale Gäste anhören. Alben sind super, aber es geht nichts über Livekonzerte.
Pressekontakt: Christoph Aicher, MünchenVerlag

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