19.7.-27.10.13 Harry Callahan

19.7.-27.10.13 Harry Callahan

02_callahan_Eleanor_Chicago_195119.7.-27.10.13 Harry Callahan – RetrospektiveMünchner Stadtmuseum
Harry Callahan (1912-1999) gilt als einer der innovativsten und einflussreichsten Persönlichkeiten der amerikanischen Fotografie des 20. Jahrhunderts.
Indem er die abstrakten Tendenzen der „New Vision“ in lyrischer Weise erweiterte, überwand er die vorherrschende Ästhetik des Reportage-Realismus. Allein das New Yorker Museum of Modern Art würdigte Callahans fotografisches Œuvre zwischen 1946 und 1997 in insgesamt 38 Ausstellungen. Gemeinsam mit dem Maler Richard Diebenkorn repräsentierte Callahan 1978 die USA auf der Biennale in Venedig – als erster Fotograf überhaupt. Trotzdem wird Callahans facettenreiches fotografisches Werk in Europa noch immer als fotohistorische Rarität gehandelt. Um den Stellenwert Callahans im Kontext der amerikanischen Fotografie des 20. Jahrhunderts zu untermauern, wer- den in der Retrospektive ca. 220 Aufnahmen gezeigt, die in einer Periode von fast 60 Jahren entstanden sind.

Zu den Motiven, die Callahan im Alltagsleben fand, zählen neben Natur- und Landschaftsdarstellungen, Ansichten von Schaufenstern, Straßenzügen und Gebäuden oder Aufnahmen vorübergehender Passanten. Sehr früh begriff er die Fotografie als ein rein künstlerisches Medium, betrach- tete sich als Künstler und nicht als Vertreter der angewandten Fotografie.
Außerdem werden die Porträtserien von Mitgliedern der Familie, allen voran seiner Frau Eleanor, und Motive von den Reisen aus Europa, Nordafrika und Südamerika zu sehen sein. Seine Arbeiten dokumentieren eine sich abzeichnende Moderne, die das alltägliche Leben immer umfassender überformt. Im Sinne seiner drei Hauptthemen – die Natur, die vertraute Figur Eleanor, die Stadt – spiegeln seine Bilder in immer wieder neuen, rückläufig miteinander verflochtenen Bezügen Callahans Leben. Zugleich zeichnen sie den sozialen und kulturellen Wandel in den USA nach: dezent, elegant, mit einem Hang zur Abstraktion, äußere Veränderungen seismografisch erfassend. Beständig reflektiert Callahan in seinen Bildern das eigene wie das fotografische Sehen.
Die Ausstellung basiert auf den Leihgaben zweier großzügiger Leihgeber: zum einen auf dem Estate of Harry Callahan gemeinsam mit der Pace/MacGill Gallery in New York, zum anderen auf dem umfassenden Konvolut von Bildern Callahans aus der fotografischen Sammlung F.C. Gundlachs sowohl als Dauerleihgabe der Deichtorhallen als auch aus den Beständen der Stiftung F.C. Gundlach.
Eine Ausstellung des Hauses der Photographie / Deichtorhallen Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Münchner Stadtmuseum / Sammlung Fotografie, Kuratorin: Dr. Sabine Schnakenberg. Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog im Kehrer Verlag, Heidelberg, der im Museum für 49,90 € erhältlich ist.
Pressekontakt: Ulla Hoering, Gabriele Meise / Anja Scherz

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