Man hört jetzt Pauken und Trompeten,
bei uns ging die Ampel flöten.
In Frankreich ist jetzt, welch ein Schreck,
der Premierminister weg.
In Syrien kämpfen die Milizen.
Die Zuhälter sitzen in Kietzen.
Und was kommt dann ? Advent, Advent
Ich hoffe auf ein Happy End !
Gute Nacht wünscht
Winfried. Rathke
Dr. Rathkes 7. Advent-Fensterchen
Das 7. Fensterchen, Ihr Leute,
kommt nach dem SEXten, also heute.
Am Himmel leuchten viele Sterne,
auch ein Komet, ganz aus der Ferne.
Das Christfest rückt jetzt immer näher.
Im Garten piepst ein Eichelhäher.
Zwei Kerzen sind im Bilde drauf.
Nun machen wir das Fenster auf.
Der Nikolaus ist heut geschrumpft,
obgleich er gestern aufgetrumpft.
Viel Kinder hatte er beschert.
Er ist zurzeit total begehrt.
Die Kinder basteln permanent
die schönsten Dinge im Advent.
Der Tanenbaum war früher grün
bis zu seinem Verfallstermin.
Heut kriegt er ganz moderne Formen,
denn er entsprach nicht mehr den Normen.
Man sollte diesen Baum nicht tadeln,
denn er verliert nie seine Nadeln.
Im Wald kommt solch ein Baum nicht vor,
da sprießen andere empor.
Plätzchen vom Bikini-Laden
Isst Mann gerne heut beim Baden.
Sie sind gleich auf den ersten Blick
verführerisch und modisch chic.
Knuspern kann das Naschmaul täglich.
Der Advent macht es uns möglich.
Hommage an Theodor Storm
„Knecht Ruprecht“
„Von drauss, vom Walde komm ich her“,
schrieb Theodor Storm, doch fernab vom Meer.
Er saß nämlich damals als Richter bestallt
in Heiligenstadt, im Thüringer Wald.
fs Theodor Storm_
Er hatte Probleme zu Hause mit Dänen,
die machten dem Patrioten viel Szenen.
In Husum war’s für ihn nicht mehr erträglich.
er litt unter fremder Obrigkeit täglich.
Drum hatte er zwischen Bangen und Hassen
„die Graue Stadt am Meer“ bald verlassen.
In Thüringen sah er „auf Tannenspitzen
überall goldene Lichtlein blitzen“,
fand zum Advent viel „Säcklein mit Nüssen“,
die knackten Rentner mit ihren Gebissen.
Knecht Ruprecht drohte zwar oft mit der Rute,
doch brachte er Kindern alles nur Gute.
Dann haben die Preußen den Angriff gewagt
und alle Dänen aus Husum verjagt.
Es krachten Kanonen und klirrten die Lanzen
besonders auf den Düppeler Schanzen.
Wochenlang tobte ein wüstes Gerangel,
dann siegte endlich der Feldmarschall Wrangel.
Theodor Storm war selig vor Glück
und kam in die Heimat nach Husum zurück.
Als Schimmelreiter ist er sehr engagiert
bei Sturmflut über den Deich galoppiert.
Doch in die Brandung niemals er lief,
er wußte, „das Wasser war viel zu tief. “
Aus gleichem Grund hat er entschieden
den tückischen Immensee immer gemieden.
Er wurde als Dichter ziemlich bekannt.
Mit Pole Poppenspäler war er verwandt.
Erst sprach er im Wald, auch später am Meer:
„Ich muß Euch sagen, es weihnachtet sehr !“
Dies Bild malte in der Askese
einst der Paolo Verosese.
Er malte es sogar in Trance
In der späten Renaissance.
Man traf ihn anfangs in persona
In seiner Heimatstadt Verona.
Doch später zog er nach Venedig
und war als Künstler dort lang tätig.
Drei Könige, die rechtmondän,
wollen das Jesuskindlein sehn.
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