Dr. Rathkes 10. Advent-Fensterchen

Dr. Rathkes 10. Advent-Fensterchen

Ich grüße Euch, Advent, Advent, 

Aus Syrien floh der Präsident

Der Putin bietet ihm Asyl

in Sibirien, wo’s sehr kühl.

Der Nahe Osten spielt verrückt.

Jetzt wird der Weihnachtsbaum geschmückt.

Auf den Höhen vom Golan,

verkehrt nicht unsre Bundesbahn.

Gruß von W.R.

Eduard Habicher

Dr. Rathkes 10. Advent-Fensterchen

 

Ist dies Fensterchen nicht schön ?

denn auch nachts ist es zu sehn.

Es wurd sehr gut ausgedacht,

so daß es viel Freude macht.

Hier guckt aber ein Wau-Wau

raus zu seiner Tages-Schau.

Er glaubt an Gespenster noch

Das geht auch durchs Fensterloch.

 

Vom Weihnachtsmann ich gern mal wüßt,

warum er seinen Elch oft küßt ?

Er sollte sich deswegen schämen

und sich Englein dafür nehmen.

Solch ein Kuß ist ganz natürlich,

nicht pervers, sondern possierlich.

 

Der Christstollen

Der Christstollen war einst für Christen,

ein Zeichen, daß sie fasten müßten,

als Vorbereitung, da von fern

Ankunft feststand von dem Herrn.

Denn Stollen, rundlich wie sie sind,

gleichen dem lieben Jesuskind,

das sich in seine Windel schmiegt

und duftend in der Krippe liegt.

 

Drum blieb der Fromme im Advent,

beim Speisen anfangs abstinent.

Der Stollen war erst karg und klein,

unscheinbar noch obendrein.

Denn nur Wasser, Hefe, Mehl,

machten ihn ein wenig gel.

 

Eigentlich war er ein Brocken,

schwer verdaulich und staubtrocken.

Doch das wurde bedeutungslos,

als der Hunger einmal groß.

 

Die Tradition wurde verlassen.

Stollen gab es bald zum Prassen.

Sie wurden größer, und auch fetter,

die Kalorien Lebensretter.

 

Was alles in den Teig man tat ?

Rosinen, Mandeln, Zitronat !

Der Stollen blieb zwar vegetarisch,

wurd aber richtig kulinarisch.

 

Man nähte ihm zur Winterszeit

ein schönes warmes Zuckerkleid.

Aus ursprünglicher Fasten-Gabe

entstand die leckre Weihnachts-Labe.

Er legte sich verführerisch

zu uns auf jeden Küchentisch.

 

Während Weihnachtsengel böllern,

kann man heute Stollen völlern.

Wunderbar ist das Aroma.

Zuckerkranken winkt das Koma.

Der Schneehase – Das Tier des Jahres 2024

Der Schnee-Hase ist ziemlich weiß,

und hoppelt über Schnee und Eis.

Die Jäger finden es sehr trist,

daß er schwer zu erkennen ist.

Oft singt er in der Weihnachtszeit:

„Macht hoch die Tür, das Tor macht weit !“

 

Sein Neffe ist der Oster-Hase,

der legt Eier meist im Grase.

Der Schneehase kann richtig jodeln

und auch ohne Schlitten rodeln.

Tagsüber ist er auf der Piste,

doch nachts vor seiner Flimmerkiste.

 

Er lebt von Bucheckern und Eicheln.

Vom Christkind läßt er sich gern streicheln.

Der Schneehase lebt im Advent

von seiner Gattin streng getrennt.

Er frißt dann nur noch Feldspinat

und praktiziert den Zölibat.

 

Am Weihnachtsbaum die Kugeln hängen

im gesamten Raum von Schengen.

Doch heute baumeln da auch Nüsse

und Pumps einer Diakonisse.

 

Manch Unfug kann man gar nicht fassen.

Jetzt bloß den Kopf nicht hängen lassen !

Mehr als alle leeren Worte

sagt mir manche Weihnachts-Torte.

Kalorien hat sie reichlich,

und sie schmeckt auch unvergleichlich.

 

Hier wurd‘ nicht sehr lang gestutzt,

sondern Torte weggeputzt.

Blutzucker stieg auf 500,

Hausarzt ist total verwundert.

Pietro Bugiani (1905-1992) aus Pistoia

Pietro Bugiani (1905-1992)

Ein ganz neuer Italiener,

beinah noch ein Nazarener,

das war Pietro aus Pistoia

und er malte ganz toll, Oh ja!

 

Nur Maria und das Kind

hier bei Ochs und Esel sind.

Weihnacht höchst minimalistisch,

aber trotzdem eucharistisch.

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